Barchfeld - Es ist bereits seit vielen Jahren Tradition, dass der Barchfelder Heimat- und Geschichtsverein anlässlich des Volkstrauertages alle interessierten Bürger zu Vorträgen über die Geschichte des Ortes einlädt. In diesem Jahr berichtete Vereinsmitglied Dr. Manfred Zimmermann in der voll besetzten Sängerklause über sein umfangreiches Aktenstudium im Weimarer Archiv, betreffend den Verkauf jüdischer Häuser und Grundstücke in Barchfeld und die Umsetzung des Wiedergutmachunggesetzes von 1945 bis 1952 in Thüringen. Durch dieses Gesetz konnten damals ehemalige Eigentümer ihre aufgrund der nationalsozialistischen, antisemitischen Unterdrückung verloren gegangenen Immobilien und andere Vermögenswerte zurückfordern, dazu gab es individuelle Geldzahlungen oder auch juristische Rehabilitierungen. In der DDR wurde das Gesetz nach 1952 gekippt und Entschädigungszahlungen an Überlebende des Holocausts und die Rückerstattung "arisierten" Eigentums verweigert.