Meiningen - Gerade hat sich einer der beiden Vorstände der Allgemeinen Wohnungsgenossenschaft eG nach 30 erfolgreichen Jahren in den Ruhestand verabschiedet. An die Stelle von Detlef Rommel trat mit René Menschner ein junger Mann, der gerade mitten im Berufsleben steht. Und diesen Generationswechsel gibt es nicht nur im Vorstand. „Wir sind auch als Unternehmen im Umbruch“, weist Reinhard Kupietz, der AWG-Aufsichtsratsvorsitzende, hin. „Das hat mit der Altersstruktur unserer Mitglieder und Mieter zu tun. Wir hatten immer solide wirtschaftliche Verhältnisse in der Genossenschaft. Wegen der hohen Altersstruktur gehen uns nun die langjährigen Mieter verloren und wir müssen uns zunehmend am Mietmarkt orientieren. Das heißt, mit unseren Wohnungen attraktiv zu sein für jüngere Mieter. Das macht es gerade nicht leicht“, beschreibt er die Situation. Privat sei in der Stadt viel investiert worden in Wohnraum. „Wir müssen uns zunehmend damit vergleichen und an diesem Markt orientieren. Wir haben als AWG die Aufgabe, preisbildend, aber nicht hochpreisig zu sein. Andererseits muss zur Qualitätssicherung investiert und Neugebautes refinanziert werden. Man kann aber nur vorsichtig an den Schräubchen drehen. Der Genossenschaftsgedanke muss dabei immer klar sein“, schildert Reinhard Kupietz den schwierigen Spagat. In den letzten 15 Jahren habe es keine Mieterhöhung für AWG-Mieter gegeben, doch man müsse künftig schauen, wie es betriebswirtschaftlich aussieht, weiß auch der frischgebackene Ruheständler Detlef Rommel. Einerseits muss also der Preis stimmen, andererseits die Wohnungen komfortabel und modern genug sein, um neue Interessenten zu überzeugen. Eine Mietpreisregulierung erfolgt in der Regel nur beim Neubezug.
AWG Meiningen Generationswechsel in Genossenschafts-Wohnungen
Antje Kanzler 06.07.2021 - 17:30 Uhr