Autofahrer in Zella-Mehlis Mit 127 Sachen durch die Stadt

Anica Trommer
Auch, wenn sie keine Zahlen anzeigen, messen die Tafeln die Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Autos. Foto: /Michael Bauroth

Für das korrekte Verhalten im Straßenverkehr gibt’s in Zella-Mehlis ein Lächeln oder ein Danke. Wer an den sechs Geschwindigkeitsmesstafeln im Stadtgebiet vorbeifährt, wird aufzeichnet. Auch dann, wenn die Schilder dunkel bleiben.

 
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Zella-Mehlis - Mit mehr als 100 Stundenkilometern brettert so mancher Autofahrer durch das Stadtgebiet von Zella-Mehlis. Gestoppt wird er nicht, aber aufgezeichnet. Insgesamt sechs Geschwindigkeitsmesstafeln sind in der Ruppbergstadt verteilt. Sie zeigen an, wie schnell die Autofahrer unterwegs sind. Wer sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit hält, bekommt ein Lächeln geschenkt oder ein Danke erscheint auf dem schwarzen Untergrund.

Schwerpunktmäßig hängen die Tafeln vor Schulen und an Kindergärten, informiert Oliver Gießler, vom Fachdienst Untere Straßenverkehrsbehörde in der Zella-Mehliser Stadtverwaltung auf Nachfrage. Seit Montag sind zwei Schilder nahe der Schillerschule angebracht, um zu sensibilisieren für den baldigen Schulstart, sagt er. Auch Hinweise von Bürgern würden ernstgenommen. So kamen die Tafeln an der Heinrich-Ehrhardt-Straße und an der Alten Weinstraße zum Einsatz, so der Stadtverwaltungsmitarbeiter.

Gefährlicher Schulweg

Mit 102 Stundenkilometern wurde ein Autofahrer auf der Alten Straße, Höhe Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium, aufgezeichnet. Durchschnittlich sind die Autofahrer dort mit Geschwindigkeiten bis 55 Kilometern pro Stunde unterwegs.

Mit 103 Stundenkilometer ist ein Autofahrer auf der Hauptstraße gefahren. Dort, wo ab Montag wieder die Schulkinder Richtung Lutherschule unterwegs sind, sind 50 erlaubt. Der Durchschnitt der Vorbeifahrenden ist vernünftiger und wird mit einer Geschwindigkeit von 53 gemessen.

Auf dem Mehliser Markt soll es eigentlich ganz gemächlich vorangehen. Schrittgeschwindigkeit ist erlaubt. Durchschnittlich sind die Autos dort mit 19 Stundenkilometern unterwegs, die meisten fahren 14. Mit 61 Kilometern pro Stunde wurde der Spitzenreiter erfasst.

In der Heinrich-Ehrhardt-Straße wurde der Geschwindigkeitsrekord geknackt. Mit 127 Stundenkilometern raste ein Auto an der Messtafel vorbei, im Durchschnitt sind es 55.

Fahrer werden erzogen

„Deutlich wird aber, dass im Lauf einer Messperiode die Durchschnittsgeschwindigkeit der Fahrzeuge tatsächlich sinkt. Man kann also von einem Erziehungseffekt sprechen“, betont Oliver Gießler. Beispielsweise habe die Durchschnittsgeschwindigkeit an der Hauptstraße im vergangenen Jahr bei fast 60 Stundenkilometern gelegen, inzwischen ist sie auf 50 gesunken. Viele, rund 85 Prozent, seien in den Straßen der Stadt sogar deutlich langsamer unterwegs als vorgegeben.

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