"September 5" als großer Gewinner des Abends
Und abseits der Politik? Schnell zeichnete sich ab, wer der große Abräumer des Abends wird. Der Thriller "September 5" von Tim Fehlbaum über das Olympia-Attentat 1972 in München gewann nicht nur die Goldene Lola für den besten Spielfilm, sondern auch acht weitere Auszeichnungen. So bekam er etwa Preise für die Regie und das Drehbuch. Leonie Benesch wurde für die beste weibliche Nebenrolle geehrt.
Der Film erzählt die Geschehnisse beim Olympia-Attentat am 5. September 1972 aus der Sicht eines US-amerikanischen Fernsehteams, das eigentlich über die Wettkämpfe berichten sollte. Stattdessen werden die Journalisten zu Live-Reportern einer Geiselnahme israelischer Sportler durch ein palästinensisches Terrorkommando.
Liv Lisa Fries: "Ich widme diesen Preis der Liebe"
Bester Hauptdarsteller wurde Misagh Zare für "Die Saat des heiligen Feigenbaums", ein Politthriller über die Proteste im Iran nach dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini im September 2022. Einen Preis für die beste weibliche Hauptrolle erhielt Liv Lisa Fries für ihre Darstellung der NS-Widerstandskämpferin Hilde Coppi (1909–1943) im Drama "In Liebe, Eure Hilde".
Die 34-Jährige nutzte ihre Dankesrede, die sie auf einem Zettel vorbereitet hatte, für einen Appell. "Ich widme diesen Preis der Liebe, die Kraft, die uns trägt, wenn es ernst wird. Und es ist ernst", sagte sie. "Es braucht unser Engagement füreinander, für Mitgefühl, Weichheit, Frieden und Freiheit".