Besonders Landschaften gehört Eva Kampes Leidenschaft beim Malen. Ihre Bilder zeigt sie gerade in der Zella-Mehliser Bibliothek.
Es ist erstaunlich, welch eine Harmonie, Ruhe, Stille, welch tiefe Zufriedenheit von Eva Kampes Bilder ausgehen. Sind es die Landschaften, die ihr Interesse in hohem Grade wecken, festgehalten zu werden? Sind es die Stillleben, die sie in zarten Farben auf Papier verewigt? Oder ist es der ihr eigene Stil, sich mit Acryl- und Aquarellbildern auszudrücken? Wohl ist es eine Verbindung aus all dem, die diese Wohligkeit beim Betrachten auslöst.
Insgesamt elf Wechselrahmen hat Eva Kampe mit ihren Arbeiten bestückt, die nun in der Stadt- und Kreisbibliothek Zella-Mehlis ausgestellt sind. Im einstigen Ratskeller in der unteren Etage werden sie in den kommenden Monaten die Besucher begleiten oder Interessierte speziell in die Holz getäfelten Räume locken. Seit zehn Jahren bereits gibt die Bibliothek besonders heimischen Hobbykünstlern Raum für ihre Arbeiten. Zuletzt waren es Fotografien längst vergessener Orte. Nun geht es genau um das Gegenteil davon. Auf den Bildern der Zella-Mehliserin umrankt leuchtendes Bunt ein blaues Tor oder plätschert fast schon hörbar ein idyllischer Bach durch verschneite, unberührte Natur. Auch eines der markanten Holzhäuser in der Sternbergstraße ist Teil der Ausstellung, ebenso ein mit Geranien geschmücktes Fenster eines alpenländisch anmutenden, alten Holz-Bauernhauses.
Es ist ein bunter Querschnitt, den Eva Kampe zeigt, der zugleich einen Eindruck davon vermittelt, was ihr am Herzen liegt. Wo immer sie unterwegs ist, ist in der Regel auch der Fotoapparat dabei, um besondere Momente festzuhalten. In ihrem Atelier überträgt sie diese anschließend in verschiedenen Techniken auf Papier. Das Matterhorn in der Schweiz gehört dazu oder der Steinkreis Stonehenge in Südengland.
Gern widmet sie sich aber auch bekannten regionalen Ausflugszielen, wie dem Veilchenbrunnen oder dem Charlottenhaus. Und weil es immer wieder auch die Farben sind, die an ihren Bildern auffallen, hat sie als Titel für die Ausstellung „Die Farbigkeit in der Natur“ gewählt. Es ist ihre erste.
„Mein Mann hat Anfang Januar den Aufruf des Bibliothek-Teams gelesen, dass Hobbykünstler für die nächste Ausstellung gesucht werden“, sagt Eva Kampe. Insgesamt drei meldeten sich zurück. Über die Jahre sind sehr viele Bilder entstanden. Schon als noch tätige Kindergärtnerin hat sich die Zella-Mehliserin für die Malerei interessiert. Für Eva Kampe galt es nun, eine Auswahl zu treffen.
Seit sieben Jahren besucht sie den Volkshochschulkurs von Gabriele Just. Auch andere Kurse hat sie zuvor absolviert, wie etwa für Aquarell- und Ölmalerei. Ihre ersten Schritte in diese Richtung ging sie einst jedoch in der Seidenmalerei. „Die Kurse sind für mich sehr wichtig, um sich in verschiedenen Techniken ausprobieren zu können“, sagt sie. „Wir profitieren und lernen dadurch ungemein voneinander. Und nicht zuletzt ist für mich im Rentenalter wunderbar, Teil einer so tollen Gemeinschaft zu sein. Das ist rundherum gut für die Seele“, ist ihre Erfahrung, was man ihren Bildern ebenfalls ansieht.
Die neue Ausstellung in der Stadt- und Kreisbibliothek Zella-Mehlis mit Arbeiten von Eva Kampe ist während der Öffnungszeiten zu besichtigen: Montag, Dienstag, Donnerstag: 10 bis 12.30 Uhr und 13.30 bis 18 Uhr, Mittwoch: 10 bis 12.30 Uhr, Freitag, 10 bis 12.30 und 13.30 bis 16 Uhr.
