Ausstellung in der Anneliese Deschauer Galerie Dikla Stern und die Sterne von Geisa

red
Dikla Stern. Foto: Anait Sagoyan

Die Berliner Künstlerin Dikla Stern stellt vom 28. August bis 8. Oktober 2021 anlässlich des Jubiläumsjahres „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ ihre Werke in der Anneliese Deschauer Galerie Geisa aus.

 
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Geisa - In der retrospektiven Ausstellung „Die Sterne von Geisa“ stellt die in Berlin lebende Künstlerin Dikla Stern neben gesellschaftskritischer Malerei und Collagen der letzten zehn Jahre auch eine für die Ausstellung in der Anneliese Deschauer Galerie produzierte Sonderanfertigung vor. Die Stadt Geisa und der Förderverein Kunst, Kultur und Wissenschaft Geisa e. V. richten diese Sonderausstellung gemeinsam aus und informieren darüber in einer Pressemitteilung. Die Vernissage ist am Freitag, 27. August, um 19.30 Uhr. Die musikalische Umrahmung übernimmt René Bachmann-Wießner.

Die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft im Spannungsfeld von Macht und Unterdrückung, Recht und Freiheit, ist teils diskret, aber auch ganz direkt beständiges Thema in den Werken von Dikla Stern. „In meiner Malerei hebe ich kritische Zustände durch Übertreibung hervor und projiziere meine Wahrnehmung unserer alltäglichen Realität anhand von Sujet und Titel überspitzt auf Personen oder Objekte. Meine Arbeiten definiere ich als „Political Satirical Pop Art“, erklärt sie.

Anlässlich des Jubiläums 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland gewährt die Enkelin des gebürtigen Geisaers Albert Stern (*30.07.1916 in Geisa †27.08.1985 in Tel Aviv) darüber hinaus Einblicke in die Familiengeschichte: Fotos und Korrespondenzen ihrer Ur-Ur-Großeltern in Geisa, Dokumente und Filmmaterial des Großvaters von der Flucht nach Israel geben Zeugnis von der Jüdischen Kultur in Geisa.

Es ist der Hintergrund, vor dem Dikla Stern– nach verschiedenen Stationen in Deutschland, Israel und den USA – ihre Arbeit als freie Künstlerin entwickelt. Ihre Werke beschreiben gesellschaftliche Phänomene, die als „gestört“ wahrgenommen werden. Zeitgenössische Themen und Ereignisse werden künstlerisch reflektiert und nach dem kollektiven Einfluss von Medien, Politik und Geschichte auf das einzelne Individuum befragt.

Die Künstlerin bedient sich der sowohl figurativen wie realistischen Sprache der Pop Art. Formale Strukturen treffen auf das figurative Bild. Signifikante Bildsymbole werden eingegliedert in maltechnische Strukturen von Form, Farbe, Linie und Komposition. Dabei ist Sterns Auswahl der Motive geprägt von der Philosophie der kritischen Theorie.

Neben Sicherheitsprodukten wie – in den USA frei zugänglichen – Waffen (Brother & Sister, 2017), oder medizinischem Gerät (Arsenal, 2015) setzt sich die Künstlerin aktuell vermehrt mit informations- und genderpolitischen Themen auseinander (Hashtagjesus, 2019; Trophy, 2020). Ihre großformatigen Acryl-Gemälde zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen werden begleitet von Papier-Collagen, in denen tagespolitische Ereignisse karikiert werden (Alice im Wunderland, 2020).

Dikla Stern (*1972 in Tel Aviv) lebt und arbeitet in Berlin. Nach ihrem Diplom in Bildender Kunst und Design am Anni-Institut in Tel Aviv studierte sie Kommunikationsdesign, Medientheorie und Philosophie an der Hochschule Mannheim und schloss mit dem Master of Arts (M.A.) ab. Seit 2010 ist sie als freie Künstlerin, Grafikdesignerin und Kunstdozentin in Berlin tätig. Sterns Werke sind in verschiedenen Privat- und Firmensammlungen im In- und Ausland vertreten und ihre Ausstellungen werden von Stiftungen und Institutionen gefördert. Ihre Arbeiten sind unter anderem im Film ‚Fucking Berlin‘, aktuell im ZDF-Zweiteiler ‚Altes Land‘ sowie der Netflix-Serie ,Biohackers 2’ zu sehen. 2017 erscheint der Katalog „Brave New World“.

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