Begeisterung für die Eisenbahn und besonders für Dampflokomotiven ist noch kein Alleinstellungsmerkmal. Das wird sie jedoch mit ihrer bildkünstlerischen Umsetzung. Den aktuellen Beweis dafür liefert der aus Jena stammende, inzwischen in Bad Liebenstein lebende Michael Hellmann, Jahrgang 1965, mit der ersten größeren Ausstellung seiner Gemälde im Foyer des Mehrgenerationenhauses in Bad Salzungen. In überwiegend großen Formaten mit fast fotografischer Präzision wird die nach Ingenieurplänen – oder besser Ingenieurkunst – durch Stahl gebändigte kinetische Energie zum Betrachter übertragen. Aber das geschieht zum Zeitpunkt des Verfalls, der Zerstörung und der Dekadenz. Die mehr oder weniger vollständigen Lokomotiven sind von ihrer praktischen Funktion getrennt; Gleise kann man bestenfalls ahnen, die Konstruktionen harren in grün überwucherter oder von dickem Schnee bedeckter Landschaft welcher Zukunft auch immer.