Vielerorts stellten sich Gegendemonstranten den Ultranationalisten entgegen. In einigen Städten wie Liverpool, Manchester und Blackpool in Nordwestengland erhielt die Polizei vorübergehend weitreichende Vollmachten, um potenzielle Randalierer aus dem Stadtgebiet zu verweisen.
Ultranationalisten und Punks bewarfen sich im nordwestenglischen Blackpool mit Stühlen und Flaschen, bevor Polizei eingriff. Ein Mann stürzte mit dem Kopf auf den Boden und wurde ohnmächtig. Im mittelenglischen Stoke-on-Trent flogen Steine aus einer Menge auf Polizisten. Dort gab es vier Festnahmen. Die Polizei wies Berichte in sozialen Medien zurück, dass zwei Teilnehmer eines antimuslimischen Marsches niedergestochen worden seien. Ein Mann sei leicht verletzt worden, als er von einem stumpfen Gegenstand getroffen worden sei.
Bekannter Rechtsextremist ruft zu Protesten auf
Zu den Protestveranstaltungen - wie in Sunderland oft nahe einer Moschee - aufgerufen hatte der Gründer der rechtsradikalen English Defence League (EDL), Stephen Yaxley-Lennon, der unter dem Namen Tommy Robinson bekannt ist. Er floh vor einigen Tagen aus dem Land, nachdem er in einem Fall wegen Verleumdung nicht zu einem Gerichtstermin erschienen war.
Bereits an den vergangenen Tagen war es zu rechtsextremen Ausschreitungen gekommen. Nach Randale im Londoner Regierungsviertel wurden mehr als 110 Menschen festgenommen. Im nordostenglischen Hartlepool nahm die Polizei einen 11- und einen 14-Jährigen nach schwerer Krawalle am Mittwochabend in Gewahrsam.
Innenministerin Yvette Cooper sagte, Gesetzesbrecher würden einen hohen Preis zahlen. "Gewalttätigkeit hat keinen Platz auf unseren Straßen." Ihr konservativer Vorgänger James Cleverly forderte ein härteres Durchgreifen. Die Labour-Regierung müsse mehr tun, um die Gewalt der "Schläger" zu stoppen, forderte Cleverly, der Nachfolger von Rishi Sunak als Chef der Konservativen Partei werden will.