Ausnahmekünstler in der Schlosshalle Ein Konzert als Zeichen der Solidarität

Jürgen Körber
Die Geschwister Laetitia (im Bild) und Philip Hahn begeisterten das Publikum. Foto: Jürgen Körber

Mit einem Benefizkonzert der Ausnahmekünstler Laetitia und Philip Hahn setzte der Kunst- und Kulturverein Dermbacher Schloss ein beeindruckendes Zeichen der Verbundenheit mit den ukrainischen Flüchtlingen in der Region.

 
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Die Freude darüber, dass das seit Langem geplante Konzert der Geschwister Laetitia und Philip Hahn, das wegen der Corona-Pandemie mehrfach verschoben werden musste, nun endlich stattfinden konnte, war dem Vorsitzenden des Kunst- und Kulturvereins Dermbacher Schloss, Jürgen Grammlich, förmlich ins Gesicht geschrieben. Er begrüßte in seiner Eröffnungsansprache ukrainische Flüchtlinge aus Dermbach und Umgebung sowie zahlreiche Konzertbesucher, darunter Wartburgkreis-Landrat Reinhard Krebs und Dermbachs Bürgermeister Thomas Hugk (beide CDU), und bedankte sich gleich zu Beginn der Veranstaltung bei Laetitia und Philip Hahn und ihren Eltern, die trotz eines prall gefüllten Terminkalenders das Benefizkonzert zugunsten ukrainischer Flüchtlinge in Dermbach möglich machten.

Bürgermeister Thomas Hugk brachte seine Freude und Dankbarkeit darüber zum Ausdruck, dass Laetitia und Philip Hahn, die schon jetzt auf den großen Bühnen dieser Welt zu Hause sind, ein Konzert in Dermbach geben und auf diese Weise gemeinsam mit dem Veranstalter ihre Verbundenheit mit den ukrainischen Flüchtlingen bekunden. Seinen Dank sprach er insbesondere den Gastfamilien aus Dermbach und Umgebung aus, die Flüchtlingen Aufnahme gewähren. Felicitas Kotsch schloss sich den Worten ihrer Vorredner an und überraschte das Publikum, indem sie die ukrainischen Flüchtlinge in deren Landessprache willkommen hieß.

Die Geschwister Laetitia Noemi Hahn (18) und Philip Amadeus Hahn (13) gehören zu den talentiertesten und vielversprechendsten Pianisten der jüngeren Generation weltweit. Beide sind in Düsseldorf geboren und haben nunmehr gemeinsam mit ihren Eltern ihren Lebensmittelpunkt im Werra-Suhl-Tal im Wartburgkreis.

Laetitia und Philip haben in frühester Kindheit mit dem Klavierspiel begonnen, verfügen beide über eine außergewöhnliche musikalische Begabung und haben bereits zum jetzigen Zeitpunkt ein bemerkenswertes künstlerisches Niveau erreicht. Sowohl als Pianisten als auch als Komponisten und Dirigenten sind sie national und international allein, gemeinsam und zusammen mit anderen Künstlern aufgetreten. Laetitia hat Meisterkurse beim weltberühmten chinesischen Pianisten Lang Lang belegt und gemeinsam mit Philip ein eigenes Klavierkonzert „Weapons of Light“ komponiert und mit dem ukrainischen Nationalorchester aufgeführt. Laetitia und Philip haben weltweit mit bekannten Künstlern und Orchestern konzertiert und zahlreiche Preise und Auszeichnungen für ihr bisheriges künstlerisches Schaffen erhalten. Beide haben 2016 ein Studium in Zürich begonnen, das sie nunmehr in Antwerpen fortsetzen.

Den ersten Teil des Benefizkonzertes in der ausverkauften Dermbacher Schlosshalle bestritt Philip Hahn mit „Ständchen“ in d-Moll 560 Nr.7 (Schubert/Franz Liszt) und einer Auswahl von Etüden Op.10 von Frédéric Chopin. Mit einem gemeinsamen Auftritt präsentierten Laetitia und Philip die „Fantasie in f-Moll zu vier Händen D 940“ und stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass sie das Klavier auch im perfekten Zusammenspiel beherrschen. Nach der Pause begeisterte Laetitia Hahn das Publikum mit der „Fantasie und Fuge in d-Moll“ von Johann Sebastian Bach, der „Ungarischen Rhapsodie Nr. 2 cis-Moll“ und mit „Venezia E Napoli“ von Franz Liszt.

Das Klavierkonzert der beiden Ausnahmekünstler Laetitia und Philip Hahn war gekennzeichnet von einer Virtuosität, die ihresgleichen sucht. Ihre außergewöhnlich hohe Musikalität und ihr meisterhaftes technisches Können beeindruckten das Publikum, das den unvergesslichen Auftritt der beiden jungen Künstler mit anhaltendem Beifall belohnte. Das Publikum war so begeistert, dass Laetitia nicht um eine Zugabe herumkam, die sie sehr gern präsentierte. Das außergewöhnliche Konzert konnte zusätzlich per Videoübertragung verfolgt werden, was sehr gut beim Publikum ankam.

Laetitia und Philip lieben und leben die Musik und das Klavierspiel, was weder zu überhören noch zu übersehen war. Aktuell arbeiten beide an einem Friedenskonzert für zwei Klaviere und ein Orchester, das Ende des Jahres gemeinsam mit dem ukrainischen Nationalorchester zur Aufführung gelangen wird. Ende dieses Jahres werden Laetitia und Philip mit Stücken von Felix Mendelssohn Bartholdy in Japan auftreten.

Das Benefizkonzert der beiden Ausnahmekünstler in Dermbach war ein musikalischer Leckerbissen und ein außergewöhnliches Kulturerlebnis. So konnte Vereinsvorsitzender Grammlich eine rundum positive Bilanz ziehen – und ein Spendenaufkommen von über 4000 Euro verkünden, was den ukrainischen Flüchtlingen, die sich in bewegenden Worten für das Konzert und die ihnen entgegenbrachte Solidarität bedankten, zugute kommt.

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