Ausbrüche in zwei Pflegeheimen Coburg bundesweit mit höchstem Inzidenzwert

Norbert Klüglein
Bundesweit liegt Coburg bei der Anzahl der Neuinfektionen an der Spitze. Das liegt an zwei Seniorenheimen. Nicht nur dort hofft man jetzt schnellstens auf Impfungen. Foto: dpa/Ronny Hartmann

Es ist ein trauriger Rekord: Mit hochgerechnet 543 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern liegt die Vestestadt bundesweit an der Spitze. Allerdings ist auch klar, warum.

 
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Coburg - Trauriger Rekord: Die Stadt Coburg hat am vergangenen Sonntag die Inzidenzwert-Liste des Robert Koch-Instituts (RKI) bundesweit angeführt. Laut RKI lag der Sieben-Tage-Inzidenzwert für die Vestestadt bei 543. Hochgerechnet auf 100 000 Einwohner würde das bedeuten, dass es 2376 Corona-Fälle in der Stadt Coburg geben würde. Tatsächlich zählt man allerdings 976 an Corona Erkrankte. Gleichzeitig muss man in Coburg 14 Todesfälle beklagen.

Diese Entwicklung bedauerte auch Louay Yassin, der Pressesprecher der Stadt Coburg. „Immerhin sind die Zahlen in den letzten beiden Tagen rückläufig, wir sind derzeit auf dem richtigen Weg“, unterstrich er in einem am Sonntag veröffentlichten Statement. Hinzu komme, dass mehr als 200 Zähler des aktuellen Inzidenzwertes der Stadt auf Corona-Infektionen in Pflegeheimen zurückzuführen wären. „Ohne diese klar definierbaren Hotspots läge die Stadt etwa bei einem Inzidenzwert von 300, eventuell sogar darunter“, stellte Yassin fest.

Wie mehrfach von der Neuen Presse berichtet worden, war es in der Woche vor Weihnachten zu Corona-Ausbrüchen im Regiomed-Seniorenzentrum auf der Bertelsdorfer Höhe und im Ernst-Faber-Haus gekommen, das von der Diakonie betrieben wird.

Wie Louay Yassin weiter sagte, sei es jetzt wichtig, besonnen zu bleiben, die Lage zu analysieren und die Verhältnismäßigkeit zu wahren. „Die Coburger Corona-Regelungen sind bereits jetzt sehr weitreichend. Dennoch bitten wir die Bevölkerung darum, sich an die bestehenden Regeln zu halten und sich keinen Ansteckungsgefahren auszusetzen“, heißt es von Seiten der Stadt Coburg.

Die Stadt hatte sich schon vor Weihnachten in einem dringlichen Appell per Lautsprecherwagen und mit einem Aufruf an die Bevölkerung gewandt, zu Hause zu bleiben. Wie der Stadtsprecher ankündigte, werde dieser Aufruf zum Start der neuen Woche über Radio, Zeitung und Social Media intensiviert. „Wir sind nicht über dem Berg“, erklärt Yassin. „Dass der Freistaat in Oberfranken gerade jetzt Schwierigkeiten mit Lieferung der Impfungen hat, ist zusätzlich tragisch“, betonte er.

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