Der inzwischen verstorbene, damalige GPM-Chef Eugen Schmidt ließ sich nicht lumpen und kaufte die Maschine sofort. Als er bei deren Einweihung die veraltete, schon in die Jahre gekommene, düstere Außenstelle sah, habe er gesagt: „Was ist denn das für ein schwarzes Loch hier?“ So erzählt es der heutige Außenstellenleiter Steffen Schreiner.
Damit war die Idee für einen Neubau geboren, die bei einem runden Tisch federführend von sechs regionalen Firmen unterstützt und forciert wurde. Diese brachten auch den 15-prozentigen Eigenanteil mit auf, der für den mit 5,3 Millionen Euro veranschlagten Neubau nötig war. Den Löwenanteil übernahm das Land in Form von Fördermitteln unter der Regierungsverantwortung des damaligen Ministerpräsidenten Dieter Althaus.
Da das Sonneberger Ausbildungszentrum kein großes Interesse an dem Neubau hatte, sprang der gemeinnützige Verein des Hildburghäuser Ausbildungszentrums (HBZ) ein. Dessen Geschäftsführerin Ulrike Hermes ist noch heute dankbar dafür, dass damals sechs Firmen den Mut hatten, in das neue Ausbildungszentrum für Metallberufe zu investieren.
2011 startete die mit einer Kapazität von 80 Lehrlingen ausgelegte Einrichtung mit 70 Auszubildenden in allen vier Lehrjahren. 2018 gab es einen kleinen Rekord. 121 Lehrlinge wurden ausgebildet. Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Zahl der Auszubildenden etwas zurückgegangen. Im laufenden Ausbildungsjahr 2021/22 sind 89 Lehrlinge in der Einrichtung. Leiter Steffen Schreier ist dennoch stolz, dass es in diesem Jahr trotz Corona immerhin 26 Neuanmeldungen für das erste Lehrjahr gab, obwohl viele Firmen diesmal nur wenige Bewerbungen hatten.
Das Ausbildungszentrum in Eisfeld ist derzeit Dienstleister für rund 30 Firmen, die sich keine eigene Lehrwerkstatt samt Personal für ihre Auszubildenden leisten können oder wollen. Die HBZ-Außenstelle übernimmt für sie die Komplettausbildung in rund zehn Berufsfeldern der Metallbranche. Hinzu kommen Spezial- und Qualifizierungslehrgänge für Quereinsteiger und Erwachsene wie CNC-, CAD- und 3D-Messlehrgänge sowie Prüfungskurse.
Tizian Rehfeld aus Hetschbach hat in der Theorieprüfung 72 und in der Praxisprüfung 86 von 100 Punkten erreicht. Luca Schellenberger aus Ratscher sagt, hier kümmere man sich viel intensiver um die Ausbildung als in den Betrieben. Beide sind froh, das sie im Jubiläumsjahr in einem Leuchtturm der Metall- Berufsausbildung lernen dürfen.