Auftritt in Berlin Nena-Äußerungen bei Konzert sorgen für Ärger

Popsängerin Nena (61) hat erneut mit einem Auftritt Diskussionen ausgelöst. Am Sonntagabend trat sie im brandenburgischen Schönefeld in der Nähe des Flughafens BER auf. Das Open-Air-Konzert wurde vor einer möglichen Zugabe beendet - laut einem Bericht des «Tagesspiegels» und mehrerer Videos bei Twitter hatte sich Nena zuvor über die Hygienevorschriften geäußert.

 
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Schönefeld - «Mir wird gedroht, (...) dass sie die Show abbrechen, weil ihr nicht in eure (...) Boxen geht», sagte Nena laut Zeitungsbericht und Videos. «Ich überlasse es in eurer Verantwortung, ob ihr das tut oder nicht. Es darf jeder frei entscheiden, genauso wie jeder frei entscheiden darf, ob er sich impfen lässt oder nicht.»

Nach Angaben der örtlichen Verwaltung gab es «keine Verfügung des Ordnungsamtes, sondern eine Entscheidung des Veranstalters, das Konzert nach Abschluss des Hauptprogramms zu beenden». «Das war gegen 21.45 Uhr vor der Zugabe», sagte Hilmar Ziegler, der Leiter des für das Ordnungsamt der Gemeinde Schönefeld zuständigen Dezernats.

Es seien zwar Mitarbeiter des Ordnungsamtes vor Ort gewesen, die aber nicht befugt gewesen seien, solche weitreichenden Entscheidungen zu fällen, sagte Ziegler am Montag. Veranstaltungen wie Konzerte dürften in Schönefeld zurzeit aber ohnehin nur bis 22 Uhr stattfinden. «Dazu gibt es eine Verfügung.»

Der Veranstalter wollte sich nicht weiter äußern und verwies auf den Bericht des «Tagesspiegels», Nenas Management war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

«Bei mir ist jeder willkommen. Okay?», sagte Nena laut einem Videoausschnitt. Das Ganze werde «politisiert». «Und das ist einfach vollkommen ätzend.» Am Christopher Street Day sei es völlig okay gewesen, «dass 80 000 Leute eng aneinander auf der Straße waren». «Also schaltet den Strom aus oder holt mich mit der Polizei hier runter. (...) Ich hab' die Schnauze voll davon.»

Nena hat in der Pandemie mehrfach für Diskussionen gesorgt. Bereits Nenas Auftritt vor zwei Wochen im südthüringischen Suhl – ihr erster in Deutschland nach dem Lockdown – war nicht ohne Provokationen über die Bühne gegangen. Nach Sprüchen wie „Lasst uns unsere Freiheit feiern“ versuchte die 61-jährige, ihre Fans bei dem als Sitzplatz-Event genehmigten Open-Air-Konzert zum Tanzen vor der Bühne zu animieren. Nena selbst nahm spontan ein kurzes Bad in der Menge, das die Veranstalter nicht verhinderten, um eine Eskalation zu vermeiden.

Im März veröffentlichte sie bei Instagram ein Video mit dem Titel «Danke Kassel», nachdem in der Stadt Tausende Menschen gegen die Corona-Eindämmungsmaßnahmen auf die Straße gegangen waren. Im Sommer 2020 hatte sie bei einem Autokino-Konzert in Stuttgart Hände geschüttelt und maskenlos Umarmungen verteilt

Im Oktober löste Nena mit einem Post auf Instagram Diskussionen über mögliche Verschwörungstheorien aus, betonte aber, dass sie nicht als Corona-Leugnerin verstanden werden wolle. «Ich habe meinen tiefen Glauben an Gott. Daher kommt mein Vertrauen ins Leben. Und ich habe meinen gesunden Menschenverstand, der die Informationen und die Panikmache, die von außen auf uns einströmen, in alle Einzelteile zerlegt», schrieb die in Hamburg lebende Sängerin damals.

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