Aufregung in Lauscha Polizeieinsatz sorgt stundenlang für Aufsehen

Ein alkoholisierter und aggressiver Mann hat am Mittwoch für einen Großeinsatz mit gut 50, zum Teil schwer bewaffneten Polizisten in Lauscha gesorgt, der erst nach mehr als sechs Stunden friedlich zu Ende ging.

Lauscha - Die Aufregung hätte am Mittwochnachmittag in Lauscha wohl kaum größer sein können, als gegen 15.30 Uhr etliche Polizeiwagen am Hüttenplatz Aufstellung nahmen und dort bis in die Nacht hinein verharrten. Was da wohl los gewesen ist, dürften sich die Lauschaer und Durchreisende gefragt haben. Erst recht, als schwer bewaffnete Polizisten mit schusssicheren Westen am Leib und Schutzhelmen auf dem Kopf aus den Fahrzeugen gestiegen sind und sich im Bahnweg  bzw. vielmehr in  der Perthenecke positionierten.

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Auch am Donnerstag ist das Polizeiaufkommen vom Vortag noch Gesprächsthema. So etwa bei Sylvia Gehrlicher im Backwaren Shop in der Straße des Friedens, der nur ein paar Meter vom Hüttenplatz entfernt liegt. Allzu viel habe man gar nicht mitbekommen, erzählt die Shop-Betreiberin. „Es waren auf einmal ein Haufen Polizisten da. Mit Maschinenpistolen“, sagt sie. Die Straßen hätten die in Vollschutz bekleideten Beamten abgesperrt. Und später hätte sich dann im Ort herumgesprochen, dass es eine Geiselnahme gegeben habe und jemand abgeführt worden sei.

Die Polizei teilt am Donnerstag mit, dass es in einem Einfamilienhaus zu einer familiären Auseinandersetzung gekommen sei. Der 45-jährige  Bewohner habe unter dem Einfluss von Alkohol stehend  Mobiliar beschädigt  und  eine Türscheibe zerschlagen, wobei er sich am Arm verletzte. Die 44-jährige Ehefrau sei  aus Angst zu einer Bekannten geflüchtet, welche die Polizei informierte. Da das aggressive Verhalten des Mannes sowie die Schwere der Schnittverletzung seitens der Polizei nur schwer eingeschätzt werden konnte, kamen mehrere Polizisten sowie der Rettungsdienst zum Einsatz.

Polizeihauptkommissar Pettrich bestätigt auf Nachfrage gegenüber Freies Wort, dass es sich um eine Gefährdungslage gehandelt habe. Eine, die zunächst aufgrund einiger unklarer Faktoren vor Ort habe beurteilt werden müssen. So etwa dahingehend, ob sich der Mann überhaupt noch  im Haus befindet, wie er sich gegenüber der Polizei verhält oder ob er – wie es geheißen hat – etwaig  bewaffnet sein könnte. Eben deshalb habe sich zum einen der Einsatz mehrere Stunden hingezogen und zum anderen ein Aufgebot von geschätzten 50 Beamten  der Polizeiinspektion (PI) Sonneberg und der Bereitschaftspolizei notwendig gemacht.

Das Gebäude  in der Perthenecke sei von den Beamten umstellt worden, so der Polizeihauptkommissar. Auf mehrfache Aufforderungen, freiwillig das Haus zu verlassen, habe der Mann nicht reagiert. Die Polizei habe sich schließlich Zutritt zur Wohnung verschafft, wo sich der Übeltäter widerstandslos habe festnehmen lassen. Abgesehen von der Wunde, die er sich zuvor selbst zugeführt hatte und die im Rettungswagen versorgt werden konnte, sei niemand im Zuges des Einsatzes verletzt worden.

Kommissar Pettrich bestätigt, dass der Mann im Besitz einer Schusswaffe gewesen sei. Diese habe er jedoch nicht während der Festnahme in der Hand gehalten.  Die Waffe habe man im Rahmen der Durchsuchung des Hauses gefunden.

Der Täter  kam nach der Festnahme  zunächst in polizeiliches Gewahrsam.  Nach Abschluss aller Maßnahmen werde er wieder entlassen, heißt es seitens der Polizei. Was der Grund für sein aggressives Verhalten und für die familiäre Auseinandersetzung gewesen ist, die einen bis 22 Uhr andauernden   Polizeieinsatz zur Folge hatte, würde sich, so Polizeihauptkommissar Pettrich, im Laufe der  seitens der PI Sonneberg aufgenommenen Ermittlungen zeigen. Gegen den Mann laufe nun ein Ermittlungsverfahren wegen Bedrohung und Sachbeschädigung.