Zwei Wochen nach dem Ende der kostenlosen Corona-Tests nimmt die Zahl der gefälschten Impfpässe in Thüringen weiter zu. Mittlerweile sei man bei mehr als 50 konkreten Verdachtsmeldungen angelangt, sagte eine Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen (KVT). Der Großteil davon sei bei Apotheken aufgefallen, als Menschen versucht hätten, mit einem gefälschten Impfpass ein digitales Impfzertifikat zu erhalten. Man werde alle Fälle zur Anzeige bringen, sagte die Sprecherin.

Seit dem 11. Oktober entfallen für die meisten Menschen die kostenlosen Corona-Tests. An den Teststellen des Roten Kreuzes in Thüringen koste ein Schnelltest nun zehn bis zwanzig Euro, sagte ein Sprecher. Noch könne man nicht genau sagen, wie sich das Ende der kostenfreien Tests auf die Zahl der Testwilligen ausgewirkt habe. Ein Zusammenhang sei möglicherweise auch deshalb schwer herzustellen, weil angesichts verschärfter Corona-Maßnahmen in einigen Landkreisen nun wieder mehr Tests nötig seien als noch vor ein paar Wochen.

Die KVT hatte die gestiegene Zahl der Impfpass-Fälschungen zuletzt auch auf den «gestiegenen Wert eines Impfzertifikats» zurückgeführt. Die kriminelle Energie dahinter sei erschreckend, sagte die Vorsitzende Annette Rommel. Laut dem Pandemie-Stabsleiter Jörg Metz war man eigentlich von einem Anstieg der Impfzahlen ausgegangen. Stattdessen habe überraschenderweise die Zahl der gefälschten Impfpässe exponentiell zugenommen. Zu Testzahlen seit Ende der kostenlosen Tests konnte die KVT jüngst keine Aussage machen.