Asyl Weniger Flüchtlinge in Suhler Erstaufnahme

Erstaufnahme Suhl. Foto: /Bastian Frank

Die Belegungszahl der Erstaufnahmeeinrichtung auf dem Friedberg ist erstmals seit vielen Monaten unter die Grenze von 800 gesunken.

 
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Während auf europäischer Ebene heftig über eine Reform des Asylrechts debattiert wird, hat sich die Belegung der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) in Suhl unter die 800-Personen-Grenze bewegt. Mit Stand Mittwoch waren 799 Flüchtlinge in der Einrichtung auf dem Friedberg gemeldet. Diese Zahl entspricht laut einem Papier des Landesverwaltungsamtes der Obergrenze für einen regulären Dauerbetrieb. Bis Mitte Mai war die Einrichtung mit teilweise weit über 1000 Personen belegt, was mehrfach zu schwierigen Situationen, zur dauerhaften Überlastung des Personals und zu Problemen etwa bei der Essensausgabe oder der Nutzung von sanitären Einrichtungen geführt hatte.

In einem Ende Mai im Ergebnis des Flüchtlingsgipfels verschickten Schreiben an die Kommunen geht Ministerpräsident Bodo Ramelow indes von 1400 Plätzen in der EAE Suhl aus, dazu 720 in Hermsdorf und 132 in Eisenberg, was eine Gesamtzahl an 2257 Erstaufnahmeplätzen in Thüringen ausmacht. Die Suhler Zahl, stellt Oberbürgermeister André Knapp fest, sei indes nur die bau- und brandschutzrechtlich genehmigte Höchstzahl. „Die organisatorischen Rahmenbedingungen in der Einrichtung lassen eine solch hohe Belegung aber nicht zu, ohne dass es zu Problemen kommt“, sagt er. Das habe sich immer wieder bestätigt.

Deutlicher wird der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Frank Roßner. Er schreibt in einem Brief an Landräte und Oberbürgermeister dass „ein Dauerbetrieb in Suhl oberhalb von mehr als 800 Personen nicht zumutbar und auch nicht verantwortbar“ sei. Zudem brauche die EAE in Suhl eine Pufferfähigkeit, um ein mehrtägiges Aussetzen der Verteilung in die Landkreise – etwa bei Feiertagen – überbrücken zu können.

Nach wie vor steht die Forderung der Stadt Suhl im Raum, mit einer weiteren Erstaufnahmeeinrichtung die Kapazitäten deutlich aufzustocken. Oberbürgermeister André Knapp verweist dabei auf die gegenwärtig vollzogene Aufstockung in anderen Bundesländern und auf aktuelle Zahlen des Landesamtes für Statistik zum Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung. Suhl steht dabei unter allen Thüringer Kommunen mit 13,6 Prozent an der Spitze.

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