Astronomie Spannende Einblicke sind zum „Fieldday“geboten

Die Meteorscatter Antenne am Astronomiemuseum der Sternwarte Sonneberg. Foto: Museum

Zum „Fieldday“ lädt das Astronomiemuseum der Sternwarte Sonneberg am kommenden Samstag, 14. September ab 10 Uhr ein.

 
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Der Ortsverband X29 Sonneberg des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC) lädt gemeinsam mit dem Astronomiemuseum der Sternwarte Sonneberg zum diesjährigen „Fieldday“ am Samstag, 14. September, ab 10 Uhr, auf das Gelände der Sternwarte Sonneberg ein. „An diesem Tag erwartet die Besucher einen spannenden Einblick in die Welt des Amateurfunks sowie in die faszinierende Wissenschaft der Radioastronomie“, kündigt Thomas Müller vom Astronomiemuseum an.

Die Veranstaltung mit Live-Vorführungen möchte die vielfältigen Möglichkeiten der Radioastronomie und des Amateurfunks praxisnah demonstrieren. Neben interessanten Vorträgen und Präsentationen gibt es unter anderem eine Live-Remote-Vorführung eines 3-Meter-Radioteleskops, bei der die Besucher in Echtzeit die 21-Zentimeter -Strahlung des neutralen Wasserstoffs aus den Milchstraßenarmen beobachten können. Der Vortrag über den Meteorscatter des Astronomiemuseums bietet einen Einblick in die moderne Radarbeobachtung von Meteoren, die unabhängig von Wetter und Tageszeit stattfindet. Außerdem haben die Amateure des Ortsverbands X29 Sonneberg auf dem Gelände eine Station aufgebaut und demonstrieren verschiedene Funkverbindungen.

Was ist Amateurfunk?

Amateurfunk ist eine Gemeinschaft engagierter Menschen, die sich intensiv mit der Funktechnik auseinandersetzen. Neben technischen und wissenschaftlichen Aufgaben verfolgen Funkamateure auch soziale, bildungspolitische sowie entwicklungspolitische Ziele. Der Deutsche Amateur-Radio-Club (DARC) e. V. vertritt die Interessen von mehr als 34 000 Funkamateuren in Deutschland und ist der drittgrößte Amateurfunkverband der Welt.

Was ist Radioastronomie?

Radioastronomie ist ein Teilgebiet der Astronomie, das die Erforschung des Weltalls im Bereich der Radiowellen ermöglicht. Diese Technik bietet den Vorteil, dass astronomische Beobachtungen wetterunabhängig und sogar tagsüber durchgeführt werden können. Ein Highlight der Veranstaltung ist die Live-Vorführung eines Remote-Radioteleskops, mit dem die Besucher die 21-Zentimeter-Strahlung des neutralen Wasserstoffs in unserer Galaxie beobachten können.

„Natural Radio“

„Natural Radio“ ist der Vortrag von Thomas Freina um 14 Uhr überschrieben. Wir leben in einer Welt, in der elektromagnetische Wellen einen zentralen Bestandteil unseres täglichen Lebens bilden. Wir nutzen sie für Kommunikation, Navigation und viele andere technologische Anwendungen. Doch elektromagnetische Wellen existieren nicht nur als künstliche Signale, die von uns Menschen erzeugt werden; sie sind auch ein integraler Bestandteil der natürlichen Umwelt. Der Vortrag möchte den Bereich dieser natürlichen elektromagnetischen Phänomene vorstellen: das sogenannte „Natural Radio“. Dieser Begriff beschreibt die natürlichen Radiowellen, die durch verschiedene Prozesse in unserer Atmosphäre und im Weltall entstehen. Dabei handelt es sich um elektromagnetische Signale, die in extrem niedrigen Frequenzbereichen von 0,1 Hz bis 10 kHz auftreten.

Natural Radio kann durch eine Vielzahl von Prozessen erzeugt werden, darunter atmosphärische Entladungen wie Blitze, die energiereiche Schwingungen auslösen, oder durch Wechselwirkungen zwischen Sonnenwinden und dem Erdmagnetfeld.

Der Meteorscatter

Der Meteorscatter des Astronomiemuseums in Sonneberg steht im Mittelpunkt des Vortrag von Thomas Müller der um 16 Uhr stattfindet. Jeden Tag gelangen zwischen 100 und 1000 Tonnen Material aus dem Weltall auf die Erde, meist in Form von Staub und winzigen Partikeln. Wenn diese Objekte in unsere Atmosphäre eintreten, erhitzen sie sich stark, und die Luft um sie herum wird ionisiert, was bedeutet, dass die Luftmoleküle elektrisch geladen werden. Diese ionisierte Luft bildet in Höhen zwischen 120 und 80 Kilometern einen sogenannten Plasmaschweif. Dieser Schweif leuchtet und ist das, was wir als Sternschnuppen am Himmel sehen. Größere Stücke können sogar als helle Feuerbälle erscheinen. Meteore können mit bloßem Auge gesehen werden, besonders nachts, und sie können auch mit Videokameras oder speziellen Kameras aufgenommen werden.

Die Plasmaschweife von Meteoren reflektieren elektromagnetische Wellen im Radiofrequenzbereich, wodurch sie mit niederfrequentem Radar bei jedem Wetter und zu jeder Tageszeit detektiert werden können. Eine solche Anlage ist am Astronomiemuseum der Sternwarte Sonneberg installiert und ermöglicht die Erforschung von Meteoren.

Die gesamte Veranstaltung am 14. September ist kostenfrei. Spenden zur Unterstützung der Arbeit des Ortsverbands und des Astronomiemuseums sind willkommen. „Der Ortsverband X29 Sonneberg und das Team des Astronomiemuseums freuen sich auf Ihren Besuch“, so Thomas Müller.

Programm

„Fieldday“ und Radioastronomie im Astronomiemuseum am 14.09.2024:
10:00 Uhr:Beginn der Veranstaltung 10:00–18:00 Uhr: Stand und Vorführungen des Ortsverbands X29 Sonneberg 10:30 Uhr: „Live-Vorführung“ Remote Radioastronomie: Echtzeit-Beobachtung der 21-Zentimeter-Strahlung des neutralen Wasserstoffs mit dem Radioteleskop der Astronomische Gesellschaft in der Metropolregion Nürnberg 11:30 Uhr: „Live-Vorführung“ Remote Radioastronomie: Echtzeit-Beobachtung der 21-cm-Strahlung 14:00 Uhr: Vortrag „Natural Radio“ 15:00 Uhr: „Live-Vorführung“ Remote Radioastronomie: Echtzeit-Beobachtung der 21-Zentimeter-Strahlung 16:00 Uhr: Kurzvortrag und Führung zum Meteorscatter des Astronomiemuseums 17:00 Uhr: „Live-Vorführung“ Remote Radioastronomie: Echtzeit-Beobachtung der 21-Zentimeter-Strahlung 18:00 Uhr: Ende der Veranstaltung

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