Die chinesische Botschaft in Berlin reagierte verärgert auf Stark-Watzingers Pläne. "Die chinesische Seite hat bereits bei den zuständigen deutschen Behörden demarchiert und großes Missfallen zum Ausdruck gebracht", teilte die Auslandsvertretung dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) auf Anfrage mit. Eine Demarche ist im diplomatischen Umfeld ein oft mündlich vorgetragener Einspruch. "An dieser Stelle fordern wir die deutsche Seite abermals auf, sich ohne Abstriche an das Ein-China-Prinzip zu halten", hieß es laut RND aus der Botschaft.
Besuch aus den USA empörte China
Im Herbst hatten bereits zwei Bundestagsdelegationen die Insel-Republik besucht. Peking hatte verärgert reagiert. Zuvor hatte der Besuch der früheren Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, zu einer Verschärfung der Spannungen mit China geführt. Die Visite der damaligen Nummer Drei der USA war die ranghöchste seit einem Vierteljahrhundert. China reagierte mit Raketentests und Militärmanövern, bei denen eine See- und Luftblockade sowie eine Eroberung Taiwans geübt wurden.
Nach der Invasion Russlands in die Ukraine sind international die Sorgen gewachsen, dass China ähnlich gegen Taiwan vorgehen könnte. Peking hat den russischen Angriff nicht verurteilt. Chinas Präsident Xi Jinping wird an diesem Montag zum Staatsbesuch in Moskau erwartet. Im Falle eines Angriffs auf Taiwan würden auch die USA in den Konflikt gezogen, weil sie sich der Verteidigungsfähigkeit Taiwans verpflichtet haben.