Arnstädter Virtual Run & Walk 340 Kilometer in 16 Tagen

Berit Richter
Henrik Stutzig, Cathrin Jacob, Manfred Kretzschmar und Wolfram Kneise (von links) schafften die meisten Kilometer. Foto: Berit Richter

Stolze 6903,79 Kilometer wurden beim 1. Arnstädter Virtual Run & Walk zurückgelegt. Jetzt konnten die Sieger geehrt und 1000 Euro Spenden übergeben werden.

 
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Arnstadt - „Eine beeindruckende Leistung“, fand Bürgermeister Frank Spilling und meinte damit sowohl das Gesamtergebnis beim ersten Arnstädter virtuellen Lauf, wie auch die Siegerleistung von 340,43 Kilometern, die Henrik Stutzig zu Buche stehen hatte. Beides wurde am Montag im Rahmen einer kleinen, Corona-konformen Siegerehrung im Rathaussaal gewürdigt.

16 Tage lang konnten im März fleißig Kilometer gesammelt werden. Auch wenn eigentlich vor allem der Spendengedanke im Vordergrund stand, ohne sportlichen Ehrgeiz ging es bei den Besten dann doch nicht ab. „Ich habe gemerkt, wie Wolfram von hinten ankam und habe dann die letzten Tage noch mal einen draufgesetzt“, berichtete Henrik Stutzig vom Fernduell. Sowohl er wie der Zweitplatzierte Wolfram Kneise (300,50 km) starten üblicherweise für die Katholische Laufjugend aus Arnstadt und sind bei den zahlreichen Laufveranstaltungen der Region fast immer am Start. „Mittlerweile trainiere ich aber auch für den Triathlon und mische normalerweise Laufen und Radfahren, in den zwei Wochen bin ich dann aber nur gelaufen“, verriet Henrik Stutzig sein Erfolgsrezept. Jeden Tag wurden die Laufschuhe geschnürt, um vor allem auf den Strecken rund um die Alteburg Kilometer „zu fressen.“

Nur um drei Kilometer verschätzt

Auch Manfred Kretzschmar aus Ichtershausen, mit 255,00 Kilometern Nummer drei, lief jeden Tag. „Am Anfang bin ich jeden Tag zehn Kilometer gelaufen, später dann mehr, sodass es im Schnitt 15 Kilometer pro Tag waren“, sagte er. Kretzschmar war übrigens auch der Beste im Schätzspiel. Dort sollte vorab getippt werden, wie viele Kilometer die Teilnehmer am Virtuell Run & Walk am Ende schaffen würden, 6900 schätzte der Ichtershäuser. Oder war es doch eher Berechnung des ehemaligen Mathematiklehrers? Jedenfalls lag er nur drei Meter daneben und darf sich gemeinsam mit Wolfram Kneise, der auf 7650 Meter tippte, über ein Lauftraining freuen.

„Ich bin vor allem in den Reinsbergen gelaufen, die liebe ich“, verriet Cathrin Jacob. Mit 250,94 Kilometern war sie nicht nur die beste Frau, sondern hatte auch das viertbeste Gesamtergebnis. Auch sie hatte in den letzten Tagen „noch mal Gas gegeben, falls noch jemand aufholt. Aber jeden Tag bin ich nicht gelaufen, nach längeren Etappen habe ich auch mal einen Tag Pause eingelegt.

„Schade, dass jetzt kein Rennsteiglauf ist, nach dem Training wären wir gut in Form“, bedauerte Wolfram Kneise und versicherte wie auch die anderen vier: „Wir würden uns freuen, wenn es nächstes Jahr eine zweite Auflage gibt. Oder auch schon in diesem Sommer, als Training für den Rennsteiglauf.“

Eigentlich hatte die Stadt als Organisator des Events ja nur 2021 Kilometer als Ziel vorgegeben, eines, dass die 101 Starterinnen und Starter mehr als verdreifachten. Da wollten sich die Stadtwerke und die Sparkasse als Sponsoren nicht lumpen lassen. und spendeten 800 Euro. 200 kamen von den Teilnehmern selbst. Geld, dass am Montag der Verein zur Förderung der Palliativmedizin im Ilm-Kreis erhielt.

1000 Euro Spende

„Wir danken allen herzlich und haben großen Respekt vor den Leistungen“, sagte Matthias Keschke. Das Geld kann der 2010 gegründete Verein, der sowohl die Palliativstation in den Ilm-Kreis-Kliniken in Ilmenau wie auch mobile Hilfen unterstützt, gut gebrauchen. Einen Teil werde man in ein Tablet mit entsprechender Software investieren, kündigte Keschke an, damit schwer-kranke Patienten leichter mit ihren Angehörigen Kontakt halten können. Der Rest fließe in Liegehilfsmittel, wie sie unter anderem für Lymphdrainagen benötigt werden.

Bürgermeister Frank Spilling übrigens trug sich auch in die Startliste ein. Mehr als 16 Kilometer erlaubte der Arbeitsalltag aber nicht. Dabei zu sein und etwas für die eigene Gesundheit zu tun, stand allerdings als Motto des Laufes ganz oben an, auch wenn manchem, wie die Erstplatzierten, dann doch der sportliche Ehrgeiz packte.

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