Arnstadt Bürgermeister rufen zu Demo gegen hohe Energiepreise auf

Die Bürgermeister des Ilm-Kreises haben am Samstagvormittag zu einer Demo unter dem Motto "Wir müssen reden! Mit bezahlbarer Energie in die Zukunft" auf den Arnstädter Markt geladen.

 
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Arnstadt - Etwa 350 Personen waren anwesend. Bei seiner Rede wies der Arnstadt Bürgermeister Frank Spilling darauf hin, dass fast täglich Bürger mit ihren Sorgen und Nöten zu ihm kämen. Viele wüssten nicht mehr, wie sie die Energiekosten noch stemmen sollen. Die Bundesregierung müsse handeln.

Pauline Köhler, eine Schülerin, schilderte die Sorgen der jungen Leute und forderte, dass Soldaten aus der Ukraine abziehen. Bäckermeister Marcus Scherf betonte, dass die Energiepreise  Existenzen im Handwerk und der Wirtschaft bedrohen. Es sei wichtig, dass zu der Demo so viele Menschen gekommen sind, um ein Zeichen zu setzen. Jürgen Ludwig wies als Vertreter der Senioren auf die atomare Gefahr hin und sagte, das Thema Klimaschutz dürfe nicht vernachlässigt werden.

Landrätin Petra Enders, parteilos, kritisierte die Bundesregierung scharf. Der Energiepreisdeckel müsse jetzt kommen, nicht wenn Heizperiode vorbei ist. Außerdem forderte sie das Ende der Sanktionen und Waffenlieferungen sowie umgehende Friedensverhandlungen. Für ihre Rede bekam sie viel Applaus, aber auch Kritik, da die Veranstaltung unpolitische sein sollte.

Anschließend übernahmen die Bürgermeister Frank Spilling (Arnstadt), Lars Petermann (Stadtilm) und Peter Grimm (Großbreitenbach) die Verlesung des Positionspapiers. Darin fordern sie unter anderem schnelle und zielgerichtete Umsetzung der Gas- und Strompreisbremse, Inflationsausgleich für Kommunen, ein Bürokratieentlastungsgesetz sowie Maßnahmen zur Stabilisierung des Energiemarktes. Lars Petermann deutete an, dass bis Freitag versucht worden wäre, die Kundgebung zu verhindern, wollte aber nicht verraten von wem.

Bürger konnten auf Zettel ihre Forderungen und Sorgen schreiben. Diese werden abfotografiert und zusammen mit dem Positionspapier an die Bundes- und Landesregierung geschickt. Viele fordern den Rücktritt Regierung. Weitere Forderungen waren die Öffnung von Nordstream 2, der Austritt auf der EU und die Rücknahme der Sanktionen. Die Sorgen der Bürger betrafen vor allem die heimische Wirtschaft und steigende Preise.

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