Einige Sender signalisierten, dass es ohne 86 Cent Einschnitte im Programm geben würde. Ganz konkrete Folgen wurden zunächst nicht genannt. ZDF-Intendant Thomas Bellut sagte am Freitag in der Fernsehratssitzung: „Wir könnten kurzfristige Einsparungen in erster Linie nur über die Auftragsvergabe an Produktionsfirmen realisieren. Das wäre schmerzhaft. Diese Firmen stellen einen großen Teil unseres Programms her.“
Stellenabbau trotz etwaiger Erhöhung
Die Vorsitzende des ZDF-Fernsehrats, Marlehn Thieme, sagte mit Blick auf den Klageweg, es sei „eine gewisse Eile“ geboten. Der Rat ist die unabhängige Kontrollinstanz unter anderem der Programmarbeit des Senders. Er wertete in einer eingebrachten Resolution die Blockade in Magdeburg als „offensichtlich sachfremde politische Entscheidung“. Damit würden der öffentlich-rechtliche Rundfunk und seine verfassungsrechtlich garantierte Staatsferne beschädigt.
Der Fernsehrat genehmigte zugleich den Haushalt des ZDF mit Hauptsitz in Mainz für das nächste Jahr. Dieser sieht Aufwendungen in Höhe von 2,6 Milliarden Euro vor, als Gesamtergebnis wird mit einem Verlust von rund 2,6 Millionen Euro gerechnet. Der schon vor Jahren angestoßene Stellenabbau wird zugleich bis Ende des Jahres die Zielmarke erreicht haben. Gestrichen wurden bei dem Sparkurs insgesamt 562 Stellen und damit rund 10 Prozent der Belegschaft.