Arbeitsunfähigkeit Ärztepräsident offen für Teilzeit-Krankschreibungen

Wenn man krank ist, geht man nicht zur Arbeit - oder könnte doch etwas in dosierter Form möglich sein, ohne die Genesung damit zu gefährden?

 
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Ärztepräsident Klaus Reinhardt kann sich Krankschreibungen auch nur für einige Stunden am Tag vorstellen. (Archivbild) Foto: Christoph Soeder/dpa

Berlin - Ärztepräsident Klaus Reinhardt ist offen dafür, dass Beschäftigte auch "Teilzeit-Krankschreibungen" für einige Stunden am Tag bekommen können. "Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren sehr stark verändert, insbesondere durch die Digitalisierung und die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten", sagte der Präsident der Bundesärztekammer den Zeitungen der Funke Mediengruppe. 

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Trotzdem werde im Gesundheitswesen weiterhin nur grundsätzlich zwischen Arbeitsfähigkeit und Arbeitsunfähigkeit unterschieden. "Eine praktikable Form von Teilzeit-Krankschreibung für einige Stunden täglich könnte den neuen Möglichkeiten Rechnung tragen und für mehr Flexibilität sorgen." Der Ärztepräsident betonte: "Klar ist natürlich, dass dabei das Wohlergehen und die ungefährdete Genesung der Erkrankten immer an erster Stelle stehen muss."

Arbeit in begrenztem Umfang möglich?

Reinhardt verwies auf gute Erfahrungen mit Wiedereingliederungsprogrammen nach langen Krankheitsphasen, bei denen die Arbeitszeit schrittweise erhöht wird. Diese Erfahrungen ließen sich sicher auch auf weniger schwere Erkrankungen übertragen. "Ein Beispiel dafür sind Bagatellinfekte, bei denen der direkte Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen im Büro vermieden werden sollte. In solchen Fällen bietet das Arbeiten im Homeoffice aber unter Umständen die Möglichkeit, im begrenzten Umfang berufliche Aufgaben wahrzunehmen und sich dennoch zu erholen."