„Grundsätzlich gilt: Eine Berufsausbildung oder ein Studium machen sich definitiv bezahlt, insbesondere auf lange Sicht. Auf der einen Seite ist das Risiko arbeitslos zu werden mit Studium oder Ausbildung deutlich geringer als bei Menschen ohne Abschluss. Auf der anderen Seite kommen Ausbildungs- und Hochschulabsolventen auf deutlich höhere Einkommen“, sagte der Chef der Regionaldirektion.
Frauen verdienten in Thüringen im Schnitt weniger als Männer. So lag der Medianlohn von Frauen den Angaben zufolge im vergangenen Dezember bei 2619 Euro, während Männer 2730 Euro brutto erhielten. Dass der prozentuale Anstieg bei den Frauen (2,4 Prozent) höher als bei den Männern (1,1 Prozent) war, liege an den Tätigkeitsfeldern: „Frauen in Thüringen sind häufiger in Verwaltungs-, Bildungs- und Gesundheitsberufen beschäftigt, die oft auch Tarifbindungen unterliegen. Zudem waren diese Berufe weniger von Kurzarbeit betroffen.“
Auch regional geht die Schere bei den Entgelten den Angaben zufolge auseinander. Mit 3404 Euro ist demnach das Bruttogehalt in der Universitäts- und Technologiestadt Jena am höchsten, gefolgt von Weimar (3106 Euro) und Erfurt (2937 Euro). Die niedrigsten Entgelte würden mit 2448 Euro im Saale-Orla-Kreis gezahlt. Insgesamt werde in Thüringen in den Städten mehr verdient als auf dem Land. „In den Städten konzentrieren sich große Arbeitgeber des Öffentlichen Dienstes, Universitäten, Hochschulen, Schulen und auch größere Betriebe, in denen oft bessere Gehälter gezahlt werden“, erklärte Behrens.
Die IHK Südthüringen hatte schon nach der Veröffentlichung ihrer jüngsten Konjunkturumfrage vor einigen Wochen gewarnt, dass der Prozess der Angleichung zwischen West- und Ostdeutschland zum Erliegen gekommen sei. Die Schere gehe stattdessen sogar wieder auseinander, hatte Südthüringens IHK-Chef Ralf Pieterwas seinerzeit gewarnt.