Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt Ilm-Kreis ist nun auf Vor-Corona-Stand

Thomas Klämt
  Foto: dpa/Fabian Sommer

Die Arbeitslosenzahlen im Ilm-Kreis sind im November noch einmal zurückgegangen. Gut Zweieinhalbtausend Menschen sind in der Region arbeitslos gemeldet. Gegenüber Oktober zog die Stellenneumeldung ganz leicht an.

 
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Ilmenau/Arnstadt/Erfurt - Positive Signale vermittelt der Arbeitsmarkt zum Beginn der Adventszeit kurz vor Jahresabschluss für den Ilm-Kreis: Die Arbeitslosenzahlen sind weiter zurückgegangen und nun werden auch wieder mehr Stellenangebote von Unternehmen gemeldet, wie aus den am Dienstag zur Verfügung gestellten Daten der Arbeitsagentur Erfurt zu entnehmen ist. Noch im Oktober hatte es hingegen einen Einbruch bei den Stellenangeboten im Landkreis gegeben.

Bei den Arbeitslosenzahlen erreicht der Ilm-Kreis nunmehr beinahe auf die Einerstelle exakt den Vor-Corona-Stand. 2019 im November waren 2563 Menschen arbeitslos, dieses Jahr im November nun 2564, noch ein einziger mehr also. Das seien 84 oder auch drei Prozent weniger als im September und 455 oder 15 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank von 4,8 Prozent im Oktober auf 4,7 jetzt. Vor einem Jahr lag sie bei 5,4 Prozent, so die Agentur. Corona hat dem Kreis damit bislang zwei Jahre Verzug beim Arbeitslosenabbau eingebracht.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist um knapp 20 gegenüber Oktober gesunken, liegt aber noch knapp 60 über dem Niveau von vor einem Jahr.

„Der Arbeitsmarkt hat sich auch im November trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie weiter erholt. Dabei fällt der Monatsrückgang mit knapp vier Prozent doppelt so groß aus wie in den Jahren zuvor. Bei allen Alters- und Personengruppen ist die Arbeitslosigkeit gesunken, am stärksten bei den Jüngeren. Für viele Langzeitarbeitslose ist es jedoch schwer, eine neue Beschäftigung aufzunehmen, wenn Qualifikationen oder Mobilität nicht passen. Wir können Unternehmen finanziell unterstützen, wenn sie Menschen einstellen, die nicht alle Voraussetzungen mitbringen, und durch die Weiterbildung von Beschäftigten Qualifikationslücken schließen“, sagt Irena Michel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Erfurt.

Die geringfügige Zunahme neuer Stellenmeldungen im Ilm-Kreis läuft erfreulicherweise gegen den aktuellen Trend in Mittelthüringen, der laut Agentur im Durchschnitt rückläufig gegenüber Oktober ist.

„Der Stelleneingang ist nach einigen Monaten, in denen die Unternehmen viele neue Beschäftigte gesucht haben, im November etwas verhaltener. 1 282 neue Stellen wurden gemeldet. Das sind 70 weniger als im Oktober und 50 mehr als vor einem Jahr“, meldet die Arbeitsagentur am Dienstag für gesamt Mittelthüringen. Im Ilm-Kreis hingegen suchten die Unternehmen mit 272 neuen Angeboten zwölf mehr als vor einem Monat. Da, im Oktober, waren im Ilm-Kreis jedoch die Zeichen genau umgekehrt, die Nachfragen nach neuen Mitarbeitern sogar um 31 eingebrochen, von 290 im September auf dann 259.

Die Arbeitnehmer allerdings nutzen die verstärkten Stellenangebote auch und greifen zu. So schmilzt der seit Januar angesammelte offene Stellenbestand im Ilm-Kreis über Wochen bereits kontinuierlich ab. Die Zahl der vorhandenen freien Jobangebote ging von September noch 1198 über Oktober dann 1179 auf nunmehr lediglich noch 1074 im November zurück. Mit 105 Stellen weniger im Bestand als noch Oktober war die Nachfrage auf Seiten der Arbeitnehmer der hiesigen Region im November besonders stark.

Die Situation auf dem Stellenmarkt ist aber dennoch in diesem Spätherbst deutlich besser als noch vor einem Jahr. Im ersten Coronajahr waren über den Jahresverlauf von Januar bis November insgesamt 643 freie Stellen weniger von Arbeitgebern gemeldet worden. In diesem Jahr erreicht die Zahl der über das gesamte Jahr bis Ende November gemeldeten Stellen 3424.

Auch wenn bei der Arbeitsmarktagentur in Erfurt für den Ilm-Kreis wie für gesamt Mittelthüringen von einer leichten Erholung auf dem Arbeitsmarkt die Rede ist: Für die kommenden Monate ist die Agentur-Chefin für die Region zwischen Erfurter Kreuz und Industriegebiet Großbreitenbach jedoch vorsichtig, was eine weitere Erholung des Arbeitsmarkts betrifft, „da diese von der Entwicklung der pandemischen Lage beeinflusst wird. Der Gesetzgeber hat zwei wichtige Regelungen verlängert: Die erleichterten Zugangsbedingungen für Kurzarbeitergeld und der vereinfachte Zugang zur Grundsicherung wurden bis 31. März 2022 verlängert“, heißt es in der aktuellen Meldung der Arbeitsagentur. tom

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