Antisemitische Michel Friedman fühlt sich in Deutschland nicht mehr sicher

KNAm

Der deutschlandweit bekannte jüdische Publizist und Autor Michel Friedman sieht die Lage im Gazastreifen mehr als kritisch – und auch die zunehmenden Ausschreitungen in Deutschland. Er warnt vor Russland, China und dem Iran.

 
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Michel Friedman betrachtet das aktuelle Weltgeschehen sehr skeptisch. (Archivbild) Foto: /IMAGO/Dwi Anoraganingrum

Der jüdische Publizist Michel Friedman befürchtet, dass antisemitische Gewalt sich bald auch gegen andere Menschen richten könnte. Die Menschen in Deutschland müssten verstehen, dass es um „gewaltbereite, autoritäre Kräfte geht, die mit verschiedenen Vorwänden Menschen insgesamt bedrohen“, sagte Friedman der „Rheinischen Post“ (Montag).

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Nah am Ghettoleben

Weltweit gebe es einen „deutlich gewachsenen und enthemmten Antisemitismus“ von Rechts- wie Linksextremen sowie radikalisierten Islamisten. Er selbst fühle sich in Deutschland nicht mehr sicher. „Wenn man sich als Jude nicht mehr in allen Teilen Deutschlands frei bewegen und etwa eine Kippa tragen kann, dann sind wir nah am Ghettoleben. Das kann ich als Bürger dieses Landes nicht akzeptieren“

Weiter kritisiert Friedman die Naivität der deutschen Politik und Gesellschaft gegenüber internationalen Konflikten. „Geostrategische Fragen standen ganz am Ende der Aufmerksamkeitsagenda“, so der Publizist weiter. „Die Ursache liegt in der großen, naiven Sehnsucht vieler Deutscher, dass das, was weit weg passiert, Deutschland nichts angehen möge.“

Dabei hätten etwa Russland, China und der Iran klar und erkennbar, das Ziel „die Welt im 21. Jahrhundert von Demokratien zu befreien und Diktaturen zu errichten“. In diesem Kontext steht auch der Angriff der Hamas auf Israel. Ihr gehe es um einen islamistischen Staat nach dem Vorbild Irans, nicht um einen eigenen Staat für die Palästinenser.