Ansteckungsschutz Rollender Schnelltest-Service zwischen Heinersdorf und Lichte

Die Akteure haben vor dem neuen Testbus Aufstellung genommen (von rechts): Andy Söllner (Vorstand DRK), Jürgen Köpper (Vize-Landrat), Christian Börnichen (DRK), Christine Zitzmann (Altlandrätin), Jens Brückner (Fahrer OVG), Klaus Dieter Schneider (Geschäftsführer OVG), Torsten Traut (2. Vorstand der Sparkasse Sonneberg) und Mike Stieler (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Sonneberg und Aufsichtsratsvorsitzender der OVG). Foto: LRA/LRA

Nach mehren Tagen durchgängig sinkender Inzidenz, legt der gute Trend nun eine Pause ein: 28 Neuinfektionen meldet das Landratsamt. Ab Montag schließt ein Testbus Lücken bei der Versorgung mit Schnelltests.

 
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Sonneberg - Es hätte gerne so weitergehen können: Wenn auch in kleinen und kleinsten Schritten, so meldete das Landratsamt doch seit dem 4. Mai in unterbrochener Folge einen Rückgang bei den Fallzahlen, die Aufnahme finden in die Berechnung der Ansteckungsrate binnen der vergangenen sieben Tage. Am Dienstag nun hatte der gute Trend einen Aussetzer. Im Zuge des Rücklaufs von Testergebnissen hatte das Gesundheitsamt Kenntnis erhalten von 28 neuen Corona-Infizierten binnen eines Tages. Diese fanden Eingang in die in der Summe 110 am Dienstag beim Robert-Koch-Institut bekannten Fälle zwischen Rennsteig, Sonneberg und Schaumberger Land. Die Inzidenz verbleibt nur knapp unter der 200er-Schwelle.

Was das Ausbruchsgeschehen in Einrichtungen betrifft, so informierte das Landratsamt neu über eine bestätigte Infektion an der Regelschule Lichtetal. Bei den bisherigen Einzelfällen im Neuhäuser Kindergarten „Tausendfüßler“ und am Neuhäuser Gymnasium ist es derweil geblieben. Allerdings wird die Testung von direkten Kontaktpersonen im Umfeld des Betroffenen an der Regelschule erst vorbereitet bzw. ist fürs Umfeld an der Kita erst eingeleitet.

Testbus am Start

Ab Montag, 17. Mai, ist im Landkreis Sonneberg auch ein Testbus im wochentäglichen Einsatz gegen das Coronavirus. Das überörtliche Antigen-Schnelltestangebot ergänzt die stationären Teststellen des DRK sowie der Apotheken und sonstigen Einrichtungen und schließt weitere Versorgungslücken im Kreisgebiet. Der Testbus macht in neun Orten des Landkreises an insgesamt 15 Wochenterminen Halt – konkret in Heinersdorf, Judenbach, Lauscha, Lichte, Limbach, Mengersgereuth-Hämmern, Neuhaus-Schierschnitz, Schalkau und Steinach. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Auch dieses Angebot gilt nur für Menschen ohne Anzeichen einer Coronavirusinfektion, teilt das Landratsamt mit.

Möglich wird die mobile Testeinheit, weil der Landkreis Sonneberg unbürokratisch durch den DRK-Kreisverband, durch die kreiseigene Omnibus Verkehrsgesellschaft (OVG) und durch eine bekannte Freiwillige unterstützt wird. Besetzt ist das Fahrzeug mit einem Fahrer der OVG, einer Fachkraft des DRK und – als freiwillige Helferin – mit Altlandrätin Christine Zitzmann. Die langjährige Politikerin ist seit Juli 2018 im Ruhestand. Als ausgebildete Krankenschwester aber hat sie dem Landkreis Sonneberg mehrfach Hilfe in der Pandemiebekämpfung angeboten und bringt sich nun aktiv bei der Besetzung des Testmobils ein.

„Ich freue mich sehr, dass wir mit dem Testbus noch mehr Menschen unserer Region vor Ort Antigenschnelltests anbieten. Damit unterstützen wir auch unsere Unternehmen und Einrichtungen, deren Kunden einen negativen Schnelltest nachweisen müssen. Unsere Testangebote sind aber nicht nur wichtig als ‚Ticket‘ für den Friseurbesuch. Das möglichst breite Testen ist ein zentrales Mittel zur Eindämmung der Pandemie. Wir können hierdurch unerkannte Infektionen aufdecken und potenzielle Ansteckungsketten frühzeitig unterbrechen. Mein ausdrücklicher Dank gilt unserer Altlandrätin Christine Zitzmann, unserem DRK und unserer OVG für ihre großartige Hilfe in diesem Bereich – sowie natürlich allen engagierten Frauen und Männern unserer Teststellen in der Fläche“, erklärt Vize-Landrat Jürgen Köpper.

Die Stationen des Testmobils lauten wie folgt:

•Heinersdorf, vor Kulturhaus: Freitag von 8 bis 9.30 Uhr

•Judenbach, vor dem ehemaligen Rathaus: Montag und Donnerstag jeweils 8.30 bis 10.30 Uhr

•Lauscha, vor der Farbglashütte: Dienstag von 13.30 bis 15 Uhr

•Lichte, vor dem ehemaligen Rathaus: Dienstag von 8.30 bis 10.30 Uhr und Donnerstag von 13.30 bis 15 Uhr

•Limbach, vor der ehemaligen Touristinformation: Dienstag und Donnerstag jeweils von 11 bis 13 Uhr

•Mengersgereuth-Hämmern, vor der Meng-Hämm-Arena: Mittwoch von 11 bis 13 Uhr und Freitag von 10.15 bis 11.45 Uhr

•Neuhaus-Schierschnitz, vor dem Rathaus: Montag von 13.30 bis 15 Uhr

•Schalkau, Bushaltestelle vor der Gemeinschaftsschule: Mittwoch 8.30 bis 10.30 Uhr und Freitag 12.15 bis 13.45 Uhr

•Steinach, vor dem Rathaus: Montag, 11 bis 13 Uhr, und Mittwoch, 13.30 bis 15 Uhr

Der barrierefreie Bus der OVG wurde in den zurückliegenden Tagen für den Kampf gegen die Pandemie umgebaut. Um das Gefährt zweckdienlich zu gestalten, wurden im Zusammenspiel von OVG und DRK Trennwände, Ablage- und Stauflächen, technische Geräte und eine Patientenliege eingebaut sowie zahlreiche Beschilderungen angebracht.

Bald als Impfbus?

„Der Bus könnte perspektivisch auch ohne Weiteres als Impfbus eingesetzt werden, sofern diese Zukunftsidee durch die für die Impfungen zuständige Kassenärztliche Vereinigung Thüringen unterstützt würde. Das wäre ein weiterer Gewinn für unsere Menschen, weil wir mit einer mobilen Impfeinheit vor Ort kommen könnten. Auch würden wir das Impfzentrum sowie unsere Arztpraxen entlasten“, blickt Köpper voraus.

Für die nächste Zeit aber ist der Bus eine mobile Teststelle. Das zusätzliche Angebot wird sich in seinen Abläufen sicherlich erst einspielen müssen und soll zeitlich befristet in den kommenden Wochen vorgehalten werden. Entsprechend der realen Bedarfe behalten sich die Verantwortlichen Anpassungen vor.

Die Schnelltestangebote des Testbusses und der stationären Teststellen richten sich ausschließlich an die breite Bevölkerung ohne Anzeichen einer Coronavirus-Infektion. Wer hingegen Symptome wie Husten, Schnupfen, Halskratzen, Fieber oder Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns hat, sollte in jedem Fall zu Hause bleiben und den jeweiligen Hausarzt anrufen bzw. den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Telefon 116 117) kontaktieren. Gegebenenfalls wird dann ein PCR-Test veranlasst.

Ein Schnelltest dauert etwa 15 Minuten. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind dringend gebeten, auch im Bereich der Teststellen ausnahmslos die Abstands- und Hygienevorschriften zu befolgen und insbesondere eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Zeigt ein Antigenschnelltest ein positives Ergebnis an, ist für die betreffende Person zeitnah ein PCR-Test zu veranlassen, um den Infektionsverdacht mit dem Coronavirus näher zu untersuchen. Die betreffende Person muss sich zudem umgehend in häusliche Isolation begeben.

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