Anna-Maria Maak mit neuer CD Heimspiel mit spannenden Klangwelten von einst bis heute

Anna-Maria Maak und ihr Mann Sef Albertz. Foto: frankphoto.de

Ein Klavierkonzert mit Anna-Maria Maak im Oberrathaussaal. Sie stellt mit ihrem Programm die neue CD vor, die den Titel „In the secret of the world“ trägt. Das Publikum ist begeistert.

Suhl - Es ist ein Heimspiel für die gebürtige Suhlerin, die hier ihre erste musikalische Ausbildung genossen hat. Anna-Maria Maak stellt am Freitagabend die neue CD vor, die sie und ihr Partner Sef Albertz während des von der Pandemie erzwungenen Rückzuges produziert haben. Begleitet wurde das Ganze von einer großen Crowdfunding-Kampagne, um das Projekt auch finanzieren zu können. Nun liegt sie vor, die CD, die den Titel „In the secret of the world“ (Im Geheimnis der Welt) trägt.

Die Freude, wieder in ihrer Heimatstadt ein Konzert geben zu können, ist der Pianistin, die zu den renommiertesten in Deutschland gehört, nicht nur anzusehen. Sie ist auch zu hören. Nach einem musikalischen Aperitif, für den sie sich der Fabeln und Einsamkeiten (Fables and Solitudes) von ihrer CD bedient, ist das Publikum eingestimmt auf das Stück, das der CD zu ihrem Titel verhalf – Im Geheimnis der Welt. Was die Künstlerin hören lässt, ist entrückend. Es ist, als schaffe sie sphärische Verbindungen, als musiziere sie im Geheimnisvollen. Die Musik, für die sie und Sef Albertz sich haben von Malereien und Zeichnungen inspirieren ließen, scheint all die Gedanken tragen zu wollen, die beim Zuhören durch den Kopf schießen.

Mein langes Warten ... Und die Stille. Übersetzt heißt das My Long Awaiting: And the Silence. Anna-Maria Maak schlägt die Brücke zur Erklärung: „Nehmen wir My Long und von Awaiting das A, haben wir Mylonga – einen argentinischen Tanz.“ Und den lässt die Künstlerin durchklingen, um zu dem Stück „ Die weiße Sarabande (nach Bach)“ überzuleiten. Hier scheint der große Komponist Argentinien getroffen zu haben. Oder war es anders herum? Der Hauch lateinamerikanischer Rhythmik ist jedenfalls nicht zu überhören. Sie umhüllt die Hommage an die Weiblichkeit, für die sich Bach bestens eigne, wie der deutsch-venezolanische Komponist Sef Albertz (geboren im Jahre 1971), betont. Auch das ist ein Zeichen dafür, dass die neue CD das Konzept und die Dramaturgie weiterverfolgt, die das Künstler-Paar mit seiner CD-Produktion „Resplendences around Bach“ begonnen hat.

Es geht den beiden darum, ganz verschiedene Klangwelten in einen Diskurs zu verwickeln und frühere Musik ins Heute zu transportieren. So bleibt auch Bach aktuell. Genauso wie Beethoven. An ihn lehnt sich das Stück „Ludovicus und die Allegorien des Meeres: Teil III“ an. Vielleicht ist es aber auch aus dessen Geist entstanden. Beethoven wie auch andere Komponisten scheinen immer wieder mit dem großen Bach, der mit seiner Musik eine Rolle auch bei dieser CD-Produktion behält, zu kommunizieren.

Das tut er auf die von Sef Albertz komponierte Weise auch mit Krzysztof Penderecki. Mit dem polnischen Komponisten also, der im März vergangenen Jahres im Alter von 86 Jahren verstorben ist. Aus seiner Feder sind auch Aria und Ciaccona geflossen – eigentlich für Streicher komponiert. Sef Albertz hat die Musik neu arrangiert. Für das Klavier. Penderecki selbst hatte keine Klaviermusik geschrieben. Doch genau die wird nun auch von ihm bleiben – neben den Opern, der Lukas-Passion, den Filmmusiken für Thriller und anderem mehr.

Ein spannendes Konzert, das die Künstlerin ihrem Vater Jürgen Maak, der im August dieses Jahres gestorben ist, widmet. Und ein besonderes, weil es dank des brillanten Spiels der Anna-Maria Maak und der kreativen Kompositionen des Sef Albertz Gefühle anfeuert und transportiert. Und weil es sehr zu recht reichlich Beifall provoziert.

• Anna-Maria Maak ist mit „In the Secret oft the World“ noch einmal zu erleben am 15. Oktober, 19 Uhr, im Brahms-Saal im Schloss Meiningen.

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