Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel herrscht offiziell Krieg in Nahost. Im Fokus des langjährigen Konflikts liegt auch bei diesen Angriffen der Gazastreifen. Wo genau er liegt und warum er so bekämpft wird.
So fanden Einsatzkräfte auf einem Festival-Gelände in der Negev-Wüste mindestens 260 Leichen, wie die Nachrichten-Website Ynet unter Berufung auf den Rettungsdienst Zaka berichtete.
Die Zahl der Todesopfer stieg inzwischen auf mehr als 900 auf israelischer und mehr als 760 auf palästinensischer Seite, tausende weitere Menschen wurden verletzt. Auch eine junge deutsche Touristin wurde Medienberichten zufolge bei einem Besuch im Kibbuz Nir Os nahe des Gazastreifens getötet. Der Gazastreifen steht im Zentrum des langjährigen Nahost-Konflikts, auch bei den aktuellen Terrorangriffen. Doch warum ist er so umkämpft?
Der Gaza-Streifen ist ein 10 Kilometer breites und 41 Kilometer langes Gebiet zwischen Israel, Ägypten und dem Mittelmeer. Rund 2,3 Millionen Menschen leben dort. Das Gebiet hat eine der höchsten Bevölkerungsdichten der Welt. Bis 1948 hatte das jüdische Volk in der modernen Geschichte keinen Staat. Aufgrund der Jahrhunderte langen Verfolgung der Juden, die im Völkermord der Nationalsozialisten gipfelte, half die Internationale Gemeinschaft dem jüdischen Volk, den Staat Israel zu gründen.
Diese Staatsgründung jedoch verdrängte die bis dahin in der historischen Region Palästina, Kolonialgebiet von Großbritannien, gewachsenen Machtstrukturen der arabischen Bevölkerung. Und die wachsende Zahl der jüdischen Einwanderer verdrängte vielerorts palästinensische Anwohner. Hinzu kommt, dass in diesem Gebiet eine Vielzahl religiöser Stätten existiert, die für Judentum, Christentum und Islam als heilig angesehen werden. Vertreter der drei Religionen kämpfen seit Jahrhunderten darum, diese Stätten zu beherrschen. Deshalb entbrannten nach der Gründung des Staates Israel mehrere Kriege, in denen arabische muslimische Armeen versuchten, den jüdischen Staat zu vernichten.