Kroatische Truppen ziehen mordend und brandschatzend durch die Dörfer rund um Henneberg. Es ist Krieg. Doch zum Glück ist das alles fast 400 Jahre her. Autorin Carmen Pfannstiel hat die Geschichte zu Papier gebracht. Die Mitglieder vom SAT-Förderverein haben das Theaterstück „Alrun – eine Geschichte aus dem Dreißigjährigen Krieg“ nun in Szene gesetzt. Sie tragen dazu bei, dass die schlimmen Ereignisse jener Zeit nicht in Vergessenheit geraten. Ein Antikriegsstück also? Auf jeden Fall, und ein überzeugendes zudem. Die Autorin stellt am Ende die Frage: „Wie entstehen eigentlich Kriege? Brechen sie einfach aus, wie oft behauptet wird?“ Entschieden sagt sie: „Nein! Sie kündigen sich an!“ Was davon auf die heutige Zeit übertragbar ist, wo wieder Krieg in Europa ist, gar nicht weit weg von Deutschland, darüber kann sich jeder beim Besuch des Stücks auf der Henneburg seine eigenen Gedanken machen. Das Publikum erfährt, dass in den Kriegsjahren 1634/35 allein in Sülzfeld von rund 800 Einwohnern nur 37 überlebt haben. Wer nicht von Söldnern ermordet wurde, starb später oft an Krankheit und Hunger.
Alrun Eine Liebe in Zeiten des Krieges
Wolfgang Swietek 16.06.2024 - 16:30 Uhr