Es kann schnell gehen, unverhofft passieren: ein Unfall oder plötzlich eine schwere Krankheit. Ein Unglück, dass man überlebt, von dem aber Spuren oder körperliche Einschränkungen bleiben. Nicht alle Betroffenen können dann wieder in ihrem bisherigen Beruf arbeiten. Und was ist mit jenen, die mit einem Handicap geboren wurden? Sollen und dürfen sie nie einer Beschäftigung nachgehen, sich ihren Lebensunterhalt ein Stück selbst verdienen? Obwohl sie – vielleicht unter Anleitung – zu bestimmten Tätigkeiten in der Lage sind? Die Aktion Schichtwechsel der Lebenshilfe Südthüringen bot angesichts solcher Fragen die Möglichkeit, sich einmal in die Situation des Anderen hineinzuversetzen. Menschen mit einem Handicap, die sonst in der geschützten Werkstatt oder in Firmen mit auf sie speziell zugeschnittenen Rahmenbedingungen arbeiten, wechselten für einen Tag auf den ersten Arbeitsmarkt. Im Gegenzug erlebten Leiter und Mitarbeiter von Einrichtungen und Behörden, aber auch Selbstständige die Arbeitswelt der Menschen mit Handicap. Ziel des Aktionstages Schichtwechsel war und ist es, Verständnis füreinander zu schaffen. Den Blick dafür zu schärfen, damit Arbeitsstellen geschaffen werden, die auch Menschen mit einer Behinderung annehmen können.