Adelhausen - Siegfried Gatzer, der Trompeter, der an jenem grauen Novembertag am Schlagbaum bei Adelhausen die Wiederöffnung der Straße nach Rodach musikalisch einleitete, hatte an diesem Morgen klamme Finger. Aber um Herz sei ihm warm gewesen, sagt er, während er sich Tränen aus den Augen wischt. Als bei Tagesanbruch am 18. November in Adelhausen eine der ersten Straßenverbindungen im Kreis Hildburghausen nach Bayern geöffnet wurde, waren hüben und drüben zig Menschen zusammengeströmt. Eisigkalt sei es gewesen, erinnert sich Gatzer. Und die Sorge, dass kein Ton aus dem Instrument kommt, weil die Ventile eingefroren waren, war begründet. In der Baracke des Bundesgrenzschutzes habe er sie aufgewärmt, sagt er. Und dann spielte der "Gatzers Siegfried", von den Einheimischen scherzhaft auch "Hafela" genannt, das Lied, das ihm am treffendsten schien für jenen historischen Augenblick: "So ein Tag, so wunderschön wie heute . . ."