Neue Wege mussten gefunden werden, um den Kontakt zu den Menschen nicht zu verlieren, ihnen Trost und Zuspruch zu spenden, den sie in dieser Zeit mehr als sonst benötigten. Mit Hilfe von Videobotschaften fand sich ein komfortabler und umsetzbarer Weg, nicht nur zu den Kirchenmitgliedern Verbindung aufzunehmen und zu halten – ein Weg, der besonders Schwester Annette Hellbach in Erinnerung geblieben ist, die als Pflegedienstleitung im Altenpflegeheim „Annastift“ die Anfangszeiten des Lockdowns hautnah miterlebt hat.
In Erinnerung an gemeinsame Zeiten schwelgen auch Ulrike Buenger und Christine Kalies, beides Mitarbeiterinnen im Diakoniewerk und Mitglieder der hauseigenen Fachgruppe „Geistliches Leben“: „Mit dir zusammenzuarbeiten war stets unkompliziert“, sagt Buenger. „Freundlich und offen bist du auf die Menschen zugegangen, ohne oberflächlich zu sein.“ Kalies ergänzt: „Es hat immer gutgetan, wenn du dabei warst, und ich habe viele schöne Erinnerungen, die mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben sind.“ Weniger Worte braucht Steffen Breitung, Gesamtwerkstattleiter der Werkstätten für angepasste Arbeit (Wefa); umso symbolischer ist das Abschiedsgeschenk, das er im Namen der Beschäftigten und Mitarbeiter im Gepäck hat: einen Birnbaum, mit dem die Werkstätten am Standort Sonneberg „Auf Wiedersehen“ sagen. Diese kleinen Gesten sind es, die den scheidenden Superintendenten und seine Frau Sibylle besonders berühren. Sie zeigen die Verbundenheit zwischen Kirche und Diakonie, denn: „Das Diakoniewerk ist eine wichtige Klammer und ein ebensolcher Partner gerade bei der künftigen Umstrukturierung der Kirchenkreise“, betont Rau. „Das Diakoniewerk ist die DNA des Kirchenkreises, und jeder kann etwas beitragen. Deshalb müssen wir uns immer neu untereinander verbinden.“ Gerade am Anfang seines Dienstes seien die Meinungen auch einmal auseinandergegangen, erinnert er sich. „Doch ich habe stets versucht zu transportieren, dass wir eine dienende Gemeinschaft sind, so wie es von Anfang an war. Kirche kann nur Kirche sein, wenn sie den diakonischen Gedanken lebt.“
Thomas Rau und seine Familie schlagen wegen gesundheitlicher Belastungen einen neuen Weg ein. Er wird im Pfarrdienst bleiben, jedoch nicht im Kirchenkreis. Doch wer weiß? Vielleicht klappt es ja doch mit einem gemeinsamen Gottesdienst von Pfarrer Rau und Gustav Luthardt – in itzgründischer Mundart, versteht sich.