9. Internationales Bildhauersymposium Stämme werden zu „Quellen des Lebens“

Gian Luca Schmidt
Die Stämme liegen schon: Dieses Jahr fliegen vor dem ehemaligen Forstamt wieder die Späne. Foto:  

Die 9. Auflage des Internationalen Bildhauersymposiums verspricht einiges, so auch die Entwürfe der fünf Künstler. Zum Thema „Quellen des Lebens“ hobeln und sägen die Bildhauer eine Woche lang und verwandeln die Baumstämme in wahre Kunstwerke.

 
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Am Sonntag beginnt das 9. Internationale Bildhauersymposium. Alles ist angerichtet, damit in der nächsten Woche wieder die Späne fliegen können und aus Baumstämmen hölzerne Kunstwerke entstehen. Das diesjährige Thema lautet „Quellen des Lebens“. Das habe man von der Bewerbung der Städte Bad Salzungen und Bad Liebenstein für die Landesgartenschau übernommen, erklärt der Initiator des Symposiums Matthias Rug. Dieses Jahr werkeln vier Künstler und eine Künstlerin.

Ariane Ehinger kommt aus Baden-Württemberg und setzt sich bereits seit 1998 mit der Bildhauerei auseinander. Ab 2008 arbeitet sie als selbstständige Bildhauerin mit eigenem Atelier und Ausstellungsräumen. Ihr Entwurf für das Symposium trägt den Titel: „Die Unendlichkeit des Seins“. Dargestellt werden soll die menschliche DNA – passend zum Thema. „Alle Informationen des Lebens sind in der DNA gespeichert. (...) Die DNA ist somit zentraler Bestandteil alles Belebten, ist der Ausgangspunkt und das Fundament aller Entwicklungen“, heißt es in ihrer Projektbeschreibung.

Mit Hardy Raub nimmt ein gebürtiger Eisenacher am Bildhauersymposium teil. Seit 1993 arbeitet er als Autodidakt im Bereich der Holzbildhauerei. Von 1994 bis 2000 hielt er sich unter anderem in Indien, Mexiko, Nordamerika und Kurdistan auf. In seinen Entwurf „Wasser“ sollen auch Glaselemente mit eingebaut werden.

Der Dritte im Bunde ist Clemens Gerstenberger. 1966 wurde er in Leipzig geboren. 1995 begab er sich in die Selbstständigkeit, erschuf Kunstmöbel und Skulpturen. Sein Weg führte ihn weiter nach Japan. In seiner Projektbeschreibung erklärt er: „Unbestritten ist Wasser die Grundlage allen Lebens auf diesem Planeten. Ohne das Wasser wäre die Artenvielfalt undenkbar“. Eine circa 1,75 bis 1,80 Meter hohe Formensprache soll entstehen, welche den Menschen, der eine besondere Verantwortung für dieses Gut hat, darstellen soll.

Maurizio Perron aus Italien gewann das Internationale Bildhauersymposium im Jahr 2020. Geboren wurde er 1977 in Turin. Seit 1999 ist er Präsident und Lehrer der „Jouveceaux Sculpture School“. Seit 1987 nahm er an mehr als 100 internationalen Symposien in 15 Ländern auf vier Kontinenten teil. Bei seinem Entwurf setzte er sich mit der Urknall-Theorie auseinander. „The Beginning“ (engl. „der Beginn“) heißt das Projekt passend. „Das Leben ist alles, was wir wissen, und um ehrlich zu sein, wir wissen es nicht wirklich“, heißt es laut Beschreibung. Dabei stellt er sich drei Fragen: Wo kommen wir her? Warum sind wir hier? Was ist der Sinn des Lebens?

Ebenfalls aus einem anderen Land, genauer gesagt aus Bulgarien, kommt Rafail Georgiev. Er studierte an der Nationalen Akademie der Kunst in Sofia und erlangte einen Bachelor-Abschluss. 2011-2013 studierte er an der Akademie in Rom. 2013 gewann Georgiev den Künstlerpreis beim Internationalen Symposium in Bad Salzungen. Das möchte er dieses Jahr mit seinen „Mental Curves“ (engl. „Mentale Kurven“) sicherlich wieder schaffen. „Mit diesem Projekt möchte ich die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass alle geometrischen Säulen, Kurven und Formen mit unseren menschlichen mentalen Funktionen und Vorstellungen entstehen“, erklärt der Bildhauer.

„Ich freue mich sehr auf die Bildhauer und das Flair, das während des Symposiums herrschen wird“, sagt Matthias Rug.

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