5000 Euro für Freies Wort hilft Spende für Flutopfer aus ehrenamtlicher Theater-Bewirtung

Anke Friedrich und Daniel Schmidt gehörten zum ehrenamtlichen Theater-Versorgungsteam von Uwe Klein und präsentieren hier den großen Spendenscheck: 5000 Euro für die Flutopferhilfe von „Freies Wort hilft e.V.“. Foto: /Ralph W. Meyer

Der Meininger Hotelier Uwe Klein hat mit einem großen Team ehrenamtlich Gäste und Künstler des Staatstheaters bewirtet. Den Gewinn in Höhe von 3500 Euro plus weitere 1500 Euro spendet er nun über „Freies Wort hilft“ an die Flutopfer.

 
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Meiningen - Als nach der schier ewig langen Durststrecke das Staatstheater Meiningen endlich wieder Kultur-Kost vom Feinsten anbieten konnte, war die Gefahr groß, dass die Gäste durstig bleiben. Die gastronomische Versorgung vor, während und nach den Vorstellungen stand auf der Kippe, nachdem die Betreiber des Theater-Restaurants die Corona-Krise nicht überstanden hatten. Kein Austausch mit Freunden über die zu erwartende und die erlebte Bühnenkunst bei Häppchen und Sekt – unvorstellbar. Auch für den Kunst- und Kulturfreund Uwe Klein. Und so musste er auch nicht lange überlegen, als er von der Theater-Verwaltung auf die Problematik angesprochen wurde, nachdem sich weder eine externe noch eine hausinterne Lösung für die kurze Restspielzeit hatte finden lassen. „Wir haben Kontakt aufgenommen und einen Notfallplan ausgearbeitet“, erzählt er. Es galt über zweieinhalb Wochen coronakonform die Versorgung bei 14 Vorstellungen abzusichern, ebenso beim Abschied von Intendant Ansgar Haag und dem Mitarbeiterfest vor der Sommerpause.

Für die Vorbereitungen blieb gerade einmal eine Woche – ein ziemlicher Kraftakt. Zelte mussten besorgt und am Theater aufgebaut, ein Kühl- und Ausschankwagen aufgestellt, der Bratwurstrost fitgemacht werden. Und natürlich war ein Team zusammenzustellen, auf das Verlass ist. „Wir mussten improvisieren und doch einem gewissen Anspruch gerecht werden“, beschreibt Uwe Klein den Spagat. Doch die Not-Lösung mit Biergarten-Atmosphäre kam bei den allermeisten sehr gut an. Auch der rote Teppich sorgte für viel Spaß bei Künstlern wie Zuschauern gleichermaßen.

Für Uwe Klein und sein insgesamt zwölfköpfiges Team aus (Kultur-)Freunden, Nachbarn sowie einstigen Restaurant-Mitarbeitern war das der größte Lohn. Denn alle arbeiteten in diesen zweieinhalb Wochen für lau, sozusagen im Ehrenamt für die Hochkultur, auch die gastronomische. Gut eineinhalb Stunden vor Vorstellungsbeginn starteten jeweils die Vorbereitungen, Schluss war erst viele Stunden später. „Es gab keinen Anfang und kein Ende, denn Gründe zum Feiern gab es ja sehr viele“, erzählt Klein, der mit Daniel Schmidt stets vor Ort war.

Jetzt, nachdem die Aktion beendet und alles spitz durchgerechnet ist, kann Uwe Klein bilanzieren, dass sich eine solche Tätigkeit wirtschaftlich nicht darstellen lässt. Am Ende waren nach Abzug aller Kosten rund 3500 Euro in der Kasse. Und dies nur, weil alle Helfer ehrenamtlich hinter dem Tresen oder am Rost standen. „Damit kann man keine Löhne zahlen“, stellt Klein klar und macht damit deutlich: „Für die Zukunft muss das Theater eine Möglichkeit suchen und finden, die funktioniert.“ Denn ein Theaterbesuch ohne Versorgung wäre schlicht und ergreifend „peinlich“, findet er. „Das Paket muss für den Theater-Besucher stimmen. Und dazu gehört auch die Versorgung.“ Da es angesichts der Lage im Gastronomie-Sektor als auch der kaum zu erreichenden Wirtschaftlichkeit schwer werden wird, einen externen Betreiber zu finden, ist Uwe Klein sicher, dass sich die Kulturstiftung auch mit dieser Frage auseinandersetzen muss, um praxistaugliche Antworten für die kommenden Spielzeit zu finden.

Von Anfang an stand für ihn und sein Team aber fest, dass man den Gewinn spenden möchte. Ursprünglich hatte man verschiedene soziale Projekte im Blick, angesichts der schrecklichen Flutkatastrophe war aber schnell klar, wohin das Geld fließen soll. „In den Katastrophengebieten wird unser aller Hilfe jetzt ganz dringend benötigt“, ist Klein überzeugt. Auf die 3500 Euro legt der Hotelier daher weitere 1500 Euro drauf und stellt somit 5000 Euro für die Flutopfer zur Verfügung. Über den Hilfsverein unserer Zeitung „Freies Wort hilft e.V.“ wird garantiert, dass jeder einzelne Euro an der richtigen Stelle ankommt. „Wir haben in diesem Zusammenhang vor allen den Gästen zu danken, die unser Angebot genutzt haben und so für einen guten Zweck gegessen und getrunken haben.“

Spendenkonto

„Freies Wort hilft“

Rhön-Rennsteig-Sparkasse

DE39 8405 0000 1705 0170 17

Stichwort „Flut 2021“

>>>Zeitungsleser helfen mit mehr als 111 .000 Euro

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