Der Mythos vom großen deutschen Bauernkrieg hält sich bis heute in vielen Köpfen: Bauern und Handwerker, vereint im gerechten Kampf gegen adelige und kirchliche Unterdrücker. Überhöht von den Nationalisten, in der DDR hochstilisiert zur frühbürgerlichen Revolution, mit Thomas Müntzer als Held, den jeder im Geldbeutel mit sich herumtrug. Eine neue, spannende und bisher kaum beachtete Perspektive auf den Bauernkrieg von 1525 bietet seit Sonntag eine kleine, aber feine Ausstellung im Museum Schloss Wilhelmsburg. Sie ist Teil eine länderübergreifendes Projekts, an dem sich fünf Museen beteiligen, und beleuchtet die Rolle, die die Städte und ihre Bewohner gespielt haben. Nacherzählt und anschaulich mit ausgewählten Exponaten dargestellt am konkreten Beispiel von Schmalkalden, Mitte des 16. Jahrhunderts mit 3000 Seelen die größte einwohnerreichste Stadt des Henneberger Landes.