500 000. Besucher im Waffenmuseum Wirbel um Gäste aus der Stadt mit der genauesten Zeit

Peter Arfmann (links) und Oberbürgermeister André Knapp (rechts) begrüßen Günter Friedrich und Heidemarie Ebermann, die die 500 000. Gäste seit 2008 im Waffenmuseum sind. Foto: /Bastian Frank

Günter Friedrich ist der 500 000. Besucher, der am Donnerstag im Waffenmuseum seit dessen Wiedereröffnung am 6. Juni 2008 begrüßt werden konnte.

 
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Der Herr schaut ein wenig verdutzt angesichts der Fotografen und des kleinen Auflaufs vor dem Waffenmuseum. Als Oberbürgermeister André Knapp auf ihn mit einem Blumenstrauß zukommt, zeichnet sich Überraschung in seinem Gesicht ab. „Glückwunsch!“ Auch damit kann der 81-Jährige erst einmal nichts anfangen. Als ihm Peter Arfmann, der Leiter des Waffenmuseums, dazu gratuliert, dass er der 500 000. Besucher ist, der seit der Wiedereröffnung im Juni 2008 durch die Tür des Suhler Malzhauses tritt, weiß er endlich, was ihm geschieht.

Er und seine Lebensgefährtin Heidemarie Ebermann werden mit Blumen bedacht, mit freiem Eintritt und einer Privatführung. Die beiden kommen aus Görlitz. „Aus der Stadt, in der die Uhren am genauesten gehen, weil sich durch die Stadt der 15. Längengrad, also die sogenannte Mittagslinie zieht. Die Sonne hat also in Görlitz genau um 12 Uhr ihren höchsten Punkt erreicht. Görlitz ist die einzige Stadt in Deutschland die auf dem 15. Meridian liegt“, erklärt Günter Friedrich stolz.

Nun ist er noch einmal stolz, weil er der 500 000. Besucher im Waffenmuseum ist. Das wollten sich die beiden am Donnerstag anschauen, nachdem sie schon einen ausgiebigen Bummel unternommen hatten und zu dem Urteil gekommen sind, dass Suhl eine wunderschöne Stadt ist, in der sie zum allerersten Mal weilen. Eigentlich sind Günter Friedrich und Heidemarie Ebermann in Georgenthal stationiert – für eine Woche. „Das machen wir jedes Jahr im Kreise meiner ehemaligen Kollegen und deren Partnern. Wir haben früher bei der Bahn gearbeitet und treffen uns jedes Jahr für ein paar Tage in einer anderen schönen Gegend, um Deutschland kennenzulernen“, sagt Günter Friedrich. Dass ihnen nun solch eine Ehre zuteilwird, macht den Aufenthalt in Thüringen noch schöner.

Als im Juni 2008 nach umfangreicher Rekonstruktion des Malzhauses das Waffenmuseum wiedereröffnet wurde, präsentierte sich den Besuchern auch die neue Dauerausstellung „Spezialmuseum zur Technik- und Kulturgeschichte der Suhler Handfeuerwaffen“. Die Einheit von Spezialmuseum zur Suhler Handfeuerwaffenfertigung und ihr Bezug zur Stadtgeschichte überzeugten bisher die Besucher national und international. Jährlich können etwa 35 000 Gäste im Museum begrüßt werden. „Wir freuen uns, dass nach der Schließzeit, die pandemiebedingt eineinhalb Jahre dauerte, die Besucherströme wieder zu fließen beginnen“, sagt Arfmann. „Gemeinsam mit dem Fahrzeugmuseum versuchen wir, unsere Einrichtungen wieder nach vorne zu bringen.“ Die Führungen würden wieder immer stärker nachgefragt.

Für das Museum haben sich bislang Besucher aus über 30 Ländern interessiert. Die am weitesten Gereisten kommen aus Japan sowie aus Australien.

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