Neben dem GutsMuths-Rennsteiglauf organisiert der Verein noch weitere Lauf-, Wander- und Radsportevents, wovon der Rennsteig-Staffellauf sicher die spektakulärste Veranstaltung ist. Besondere Nutznießer sind die Hotels und Gaststätten im Umfeld der Start- und Zielorte. „Einige haben dies lange erkannt und erhöhen schon mal für das Rennsteiglaufwochenende ihre Preise oder bieten nur noch Übernachtungspakete von mehreren Tagen an. Ein Rücklauf an die Organisatoren ist bisher kaum festzustellen. Ja nicht mal ein Großteil der Fremdenverkehrsämter in vielen Ortschaften der Rennsteigregion werben für den Rennsteiglauf! Ausschreibungen für den Lauf sucht man vergeblich. Auf einschlägigen Homepages der Tourismusbranche muss man lange suchen, um überhaupt den Rennsteiglauf zu finden. Auch der Landessportbund bekleckert sich hier nicht mit Ruhm“, beklagt Kremer.
Durch Werbung in den Fremdenverkehrsämtern in der Region, ja eigentlich in ganz Thüringen könnte man seiner Ansicht nach sicher den einen oder anderen „Neustarter“ gewinnen. „Wichtiger wären aber spezielle ,Pakete’ mit Anreise, Übernachtungen, Transfer zu den Start- und Zielorten, zu den legendären Rennsteiglauf-Partys, was helfen könnte, um ,Neulinge’ besonders aus dem Ausland, die etwas aufwendige Logistik für eine Teilnahme zu erleichtern.“
Was die Werbung von ausländischen Teilnehmer bzw. Interessenten angehe, sei das Feld eher unbestellt. Galt der Rennsteiglauf doch mal als größter Crosslauf Europas und hatte in Verbindung mit dem legendären „100km von Biel“ eine Europacupwertung ins Leben gerufen, die zumindest unter Ultra-Läufern auf einen Interessentenkreis stieß. „Dieser Werbefaktor ist seit Jahren sanft entschlummert. Die Teilnehmerzahlen beim Rennsteiglauf aus dem Ausland, die auch in der Vergangenheit über 300 lagen, sind eher bescheiden“, stellt Kremer fest.
Die Ausschöpfung des vorhandenen Tourismuspotenzials kann aber nicht Aufgabe des GutsMuths-Rennsteiglaufvereins sein. Der Verein und sein neu gewähltes und verjüngtes 16-köpfiges Präsidium hat genügend organisatorische Aufgaben für die kommende dreijährige Amtszeit zu bewältigen.