Wird das fünfte Kind einer Bad Salzunger Familie geboren, dann gratuliert Bürgermeister Klaus Bohl (Freie Wähler) persönlich. „Wir möchten damit ein Zeichen setzen, dass in unserer Stadt kinderreiche Familien wertgeschätzt werden“, erklärt er. Doch es gebe wenige Familien, die sich für mehrere Kinder entscheiden würden. Nicht so Jennifer und Florian Hofmann. Sie haben mit der kleinen Lia ihr fünftes Kind bekommen. Zur Familie gehören außerdem Samantha (17 Jahre), Lena (13 Jahre), Louis (11 Jahre) und Silas (6 Jahre). „Respekt“, sagte der Bürgermeister und fügte an: „Kinder machen Arbeit und es wird nie langweilig.“ Das können die jungen Eltern – 36 und 32 Jahre alt – bestätigen. Die Waschmaschine läuft bei ihnen jeden Tag. Mama Jennifer ist froh, einen Wäschetrockner zu besitzen, sonst wären die Wäscheberge auch kaum zu bewältigen. Denn der Platz für die siebenköpfige Familie fällt gering aus. Sie haben eine Vierraum-Wohnung „An den Beeten“. Im Wohngebiet fühlen sie sich alle sehr wohl, doch die Wohnung ist für zwei Erwachsene und fünf Kinder eigentlich viel zu klein. Das Problem: „Es ist schwer, eine größere und vor allem bezahlbare Wohnung zu finden“, berichtet Florian Hofmann. Er ist Alleinverdiener, arbeitet als Schlosser im Schichtbetrieb bei Kali und Salz. Mit seinem Verdienst liegt er leicht über der Grenze, weshalb der Großfamilie kein Wohngeld zusteht.