Ärzte sind rar auf dem Arbeitskräftemark
Inzwischen hat sich das Bild gewandelt. Zum einen, weil die Einführung des Arbeitszeitgesetzes für Ärzte einen 72-Stunden-Wochenenddienst nicht mehr zulässt. „Das ist auch gut so.“ Führt aber dazu, dass mehr Personal gebraucht wird. Zum anderen, weil parallel die Ausbildung von Medizinern in Deutschland rückläufig gewesen ist. „An vielen Universitäten hat man die Anzahl der Medizinstudienplätze reduziert“, erklärt Harald Muhs. Ein nicht gerade vorausschauendes Handeln. Ärzte wurden rar auf dem deutschen Arbeitskräftemarkt, weshalb man sich im europäischen Ausland umgeschaut hat. Hier musste man sich nur um die sprachliche Qualifikation und um die Anerkennung der Fachausbildung kümmern. Was relativ reibungslos lief. Inzwischen ist der Bedarf stetig gestiegen, „ältere Kollegen gingen in den Ruhestand und an jungen kamen nicht viele nach.“ Der europäische Arbeitskräftemarkt war irgendwann auch abgegrast. Die Suche nach weiteren Medizinern breitete sich weltweit aus, vor allem im arabischen Raum. Mittlerweile gehören 40 Nationalitäten zum Haus. Im medizinischen Bereich, glaubt Muhs, könnte man das Fachkräfteproblem lösen, „wenn nur genügend Studienplätze vorhanden wären“. Scheinbar will man es aber nicht lösen.