Kadaver-Krampf im Todeskampf
Der Grund für das verzerrte Gesicht könnte ein Kadaver-Krampf gewesen sein, mutmaßt Saleem. Dieser Krampf ist typisch für Menschen, die eines gewaltsamen Todes sterben und deren Nervensystem im Moment des Sterbens gestört wird. Anders als die Leichenstarre tritt diese starke spastische Verkrampfung direkt nach dem Tod ein und betrifft nur einzelne Muskelgruppen, nicht den ganzen Körper.
„Diese Muskelstarre kann bei starker emotionaler Erregung oder Gewalteinwirkung auftreten“, erläutert Saleem. Er und sein Team haben einen solchen Kadaver-Krampf schon zuvor bei Pharao Seqenenre-Taa entdeckt, der im Jahr 1553 nach verlorener Schlacht von den Siegern hingerichtet wurde.
„Die Frau schrie bei ihrem Tod vor Qualen und Schmerzen“
„Er könnte darauf hindeuten, dass die Frau bei ihrem Tod vor Qualen und Schmerzen schrie“, erläutert der Forscher. Ihr in Agonie verzerrtes und verkrampftes Gesicht versteifte sich dann durch den Kadaver-Krampf und ließ sich auch nach dem Tod nicht mehr lösen. Das könnte erklären, warum die Einbalsamierer den Mund der Toten nicht wie sonst üblich schließen konnten.
Was jedoch die Agonie – den Todeskampf der Ägypterin auslöste, bleibt weiter rätselhaft. „Die wahre Geschichte und die Todesumstände der als CIT8 bekannten Frau sind unbekannt. Wir können daher die Ursache für ihr Schreien nicht mit Sicherheit ermitteln“, betonen die Ägyptologen.