„Was für ein Leben, wo die Freiheit tot geboren, wo schon scheint alles verloren .... Aber leben muss man doch, und zwar hier!“, so hatte es der damals 25-jährige Günther Sattler im September 1989 in einem Gedicht geschrieben und dies verbunden mit: „Wir fordern Meinungsfreiheit, Reformen, politische sowie wirtschaftliche. Schluss mit der Schluderwirtschaft überall. Reisefreiheit für alle. Lasst euch nicht mehr einschüchtern. Sagt Eure Meinung!“ und dem Aufruf: „Kommt alle am 30. September 1989 um 14 Uhr zur friedlichen Kundgebung gegen die willkürliche Politik der SED! Treffpunkt Holzmarkt.“ Auf den Tag genau 35 Jahre später verneigte sich Arnstadts Bürgermeister Frank Spilling (pl.) in seiner Festrede „vor diesen Helden“. Mit einem Festakt im Theater erinnerte die Stadt am Montagabend an den Beginn der friedlichen Revolution in der DDR, bei dem Arnstadt eine Vorreiterrolle einnahm. Etwa 200 bis 300 Menschen sollen sich laut Zeitzeugen damals versammelt haben. An diesem Tag blieb es friedlich. Bei der nächsten Demonstration am 7. Oktober, zu der bereits Tausende kamen, schlug die Polizei zu. Ein Teil der Demonstranten wurde verhaftet, andere konnten sich in die Kirchen flüchten.
35 Jahre Mauerfall Erinnerung an die Wende-Helden
Berit Richter 01.10.2024 - 16:00 Uhr