Ergebnis und Leistung seien gegen Wolfsburg "fragwürdig" gewesen, kritisierte Wohlgemuth deutlich. Die notwendige Entschlossenheit sei gegen die Niedersachsen, die um einen internationalen Startplatz für die kommende Saison kämpfen, "nicht sichtbar" gewesen. In den Wochen zuvor hatten die Stuttgarter aus dem 1:1 bei Champions-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt und aus dem knapp verlorenen 1:2 bei Rekordmeister Bayern München noch Mut gezogen, auch wenn die Ergebnisse nicht gestimmt hatten. Diesmal bilanzierte Wohlgemuth: "Wir waren zu zögerlich in den Zweikämpfen, hatten keine Überzeugung in unseren Offensivaktionen und im Grunde keine ernsthafte Torchance herausgespielt."
Der Druck in Stuttgart wächst
In der Defensive ließen die Gastgeber Marmoush beim Gegentor zu viel Raum - aus gut 20 Metern überwand der Angreifer VfB-Torwart Fabian Bredlow. "Das müssen wir besser verteidigen", meinte Josha Vagnoman, der von Bundestrainer Hansi Flick in die Nationalmannschaft berufen wurde, bei Labbadia aber wieder nur von der Bank kam.
Weil auch nach dem Gegentor Konsequenz und Durchschlagskraft fehlten, verbringt der VfB die nun anstehende Länderspielpause mit weiter nur 20 Punkten hinter all den Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib. Bochum überraschte mit einem 1:0 gegen RB Leipzig, 1899 Hoffenheim gewann 3:1 gegen Hertha und der FC Schalke 04 holte beim 1:1 in Augsburg noch einen Punkt. "Wir haben uns schon stabilisiert", hatte der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle noch bei Sky gesagt. Das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft passe. "Deshalb bin ich fest davon überzeugt, dass wir unser Ziel erreichen, am Ende mindestens 15. zu werden."
Der Druck aber wächst. Dass die Fans zwischenzeitlich "aufwachen", skandierten, konnte Wohlgemuth nachvollziehen: "Am Ende haben sie nach so einem Spiel nicht Unrecht", sagte der Sportdirektor: "Wir sind enttäuscht. Jetzt müssen wir wieder aufstehen."