Sie braucht noch Sponsoren für die teure Expedition
Bis sie losziehen kann, braucht Lilith van Amerongen noch Sponsoren. Der Trip wird rund 145 000 Euro kosten. Das liege vor allem an der sehr teuren Logistik in der Antarktis, erklärt sie. Mehr als 80 000 Euro kostet bereits der gesamte Transport sowie dass eine Ärztin im Basislager ist; die kann die 24-Jährige im Notfall per Satellitentelefon kontaktieren. Der Rest seien Ausrüstung, Trainingsexpeditionskosten und Nahrung. „Ich verdiene gar nichts daran“, betont sie.
Bringen denn solche extremen Touren tatsächlich etwas, um für die Erderwärmung zu sensibilisieren? Melanie Nagel ist Politikwissenschaftlerin und forscht zu Klimaaktivismus. Sie sagt, dass eine gewisse Radikalität nötig sei, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Weil das Festkleben auf Straßen viel Unmut in der Bevölkerung ausgelöst habe, würden nun andere Möglichkeiten gesucht, „unter anderem durch extreme Herausforderungen“. Wenn andere Menschen davon hörten, könnten diese sich fragen: „Was wäre ich bereit zu leisten, um diese drohende Katastrophe aufzuhalten?“
Das Ganze kann auch ganz schnell kippen
Allerdings sei es ein schmaler Grat, dass dies ins Gegenteil kippen könnte, sobald etwas schiefgehe und Rettung nötig sei: „Dann spielt man Klimaskeptikern in die Karten und es entsteht eine Debatte über die ‚dumme Aktion‘ anstatt übers Klima“, sagt Nagel.
Lilith van Amerongen hofft, dass sie durch ihre Art des Aktivismus neue Personen anspricht: „Vielleicht kann ich damit Menschen abholen, die sich bisher für Klima wenig interessiert haben, aber für Abenteuer.“