18. Schneekopflauf „Diesmal müssen wir einfach stattfinden“

Neu in der Pandemie: Der für 10 Uhr vorgesehene Start muss vom Sportplatz an den Skihang der Winterwelt Schmiedefeld verlegt werden. Foto:  

Am Samstag, 3. Juli, ruft der 18. Schneekopflauf die Läufer der Region und darüber hinaus wieder nach Schmiedefeld. Diesmal ist aber einiges anders als in den Jahren zuvor.

 
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Schmiedefeld - „Was wäre, wenn ...“ – die Corona-Inzidenz am 3. Juli wieder knapp unter 100 läge? Dann könnte der 18. Schneekopflauf dennoch stattfinden, denn seine Organisatoren, der GutsMuths-Rennsteiglaufverein und der WSV Schmiedefeld, haben für dieses Event ein Hygienekonzept eingereicht und genehmigt bekommen, das genau diese verschärften Bedingungen voraussetzt. „Auf diese Weise müssten wir dann nicht das Handtuch werfen, wenn – was natürlich keiner hofft und wünscht – das Infektionsgeschehen doch wieder anzieht. Aber wir wollen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Nach dem Ausfall von 2020 lautete unsere Devise: Diesmal müssen wir einfach stattfinden!“, erklärt Gesamtleiter Christopher Gellert diese Verfahrensweise. Wenn dagegen die Inzidenz niedrig bleibt, würden zwar einige der Hygienevorgaben „altmodisch“ und überflüssig wirken, aber Vorsicht ist bekanntlich die Mutter der Porzellankiste.

Die beiden wichtigsten, der Pandemie geschuldeten Änderungen zu den bisher üblichen Abläufen sind:

Erstens wird es diesmal in Schmiedefeld keine Nachmeldungen geben, um damit Kontakte zu vermeiden. Wer mitlaufen will, muss das also zwingend bis zum 30. Juni, 23.59 Uhr, getan haben (Meldungen bis 27. Juni, 23.59 Uhr, ermöglichen eine personalisierte Startnummer).

Das ist eine durchaus empfindliche Einschränkung für die Organisatoren, denn in der Vergangenheit haben Nachmeldungen stets einen erklecklichen Teil der Gesamtzahl der Starter ausgemacht – einfach, weil diese erst mal abwarten wollten, welche (Wetter-)Bedingungen es denn am Lauftag geben würde. Bis Mitte der vergangenen Woche waren es nun rund 200 Meldungen, 50 mehr als zum gleichen Zeitpunkt vor dem 17. Schneekopflauf 2019. Auch der Sieger von 2019, Biathlet Simon Kaiser vom WSV Oberhof 05, hatte seine Meldung bereits wieder abgegeben.

Zweitens: Der für 10 Uhr vorgesehene Start muss vom Sportplatz an den Skihang der Winterwelt Schmiedefeld verlegt werden. Grund ist die pandemiebedingte Einteilung des Feldes in Blöcke zu maximal 20 Startern, die jeweils im Zwei-Minuten-Abstand auf die Strecke geschickt werden. Das wiederum zieht den Startvorgang ziemlich in die Länge und es wäre nicht mehr vertretbar, die Straße im Ort so lange zu sperren. Es hat andererseits aber auch den Vorteil, dass dieser Berglauf nicht wie sonst erst mal (und anachronistischerweise) mit einem erklecklichen Bergab-Teilstück beginnt.

Die Infrastruktur am Schmiedefelder Sportplatz wird aber nach wie vor für die Startnummernausgabe genutzt. Die ist am 2. Juli von 16 bis 18 Uhr sowie am 3. Juli ab 7.30 Uhr. Danach begeben sich die Läufer zum Skihang. Ab 28. Juni wollen die Organisatoren die Meldungen sichten und danach je nach Laufstärke die Starterblocks formieren.

Die Strecke führt gleich zu Beginn Richtung Großer Eisenberg und biegt an der Liftbaude Richtung Kreuzwege ab – da geht es also gleich mächtig bergauf. Ab dem Großen Finsterberg – dessen 954 Meter hoher Turm wieder zu erklimmen ist, denn dort befindet sich die Zwischenzeitnahme – ist man dann wieder auf der Originalstrecke.

Die Streckenlänge von 12,8 Kilometern bleibt erhalten. Auf dem Gipfel des 978 Meter hohen Schneekopfs, zweithöchster Berg des Thüringer Waldes, werden die Läuferinnen und Läufer dann rund 450 Höhenmeter überwunden haben.

Sonst noch wichtig zu wissen: Es dürfen von den Veranstaltern keinerlei geschlossene Räumlichkeiten für die Laufvorbereitung beziehungsweise „Nachsorge“ zur Verfügung gestellt werden. Zuschauer und Begleitpersonen sind im Zielbereich nicht erlaubt, und da auch das sonst übliche „Gipfeltreffen“ am ersten Juli-Wochenende mit all seinen kulturellen und kulinarischen Spezialitäten ausfällt, dürfte die Ziel-Kulisse neben dem Schneekopf-Turm diesmal eher trist daherkommen. Gewährleistet werden jedoch der Gepäcktransport und die kostenfreie Rückbeförderung ab dem Parkplatz Schneekopf. Bis dahin können dann auch die privaten Pkw „vordringen“.

Anders als bisher ist diesmal auch die Nutzung von Nordic Walking-Stöcken erlaubt – auf diese Weise eignet sich der Schneekopflauf auch als Training für Trailrunner.

Der älteste Lauf

Der Schneekopflauf ist der nachweislich älteste Lauf auf dem Rennsteig: Die erste Auflage ist für den 24. August 1924 belegt, allerdings wurde damals noch vom Schneekopf nach Schmiedefeld heruntergelaufen. Nach der Reaktivierung des Laufs in den 1990er Jahren findet er immer am ersten Juli-Wochenende statt. Im Pandemiejahr 2021 wäre er nach dem Pleßlauf vom vergangenen Sonntag die zweite große offizielle Laufveranstaltung im Südthüringer Raum.

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