171. Arnstädter Wollmarkt Tornado, Black Pearl und Co warten auf Besucher

Berit Richter
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Vom 18. bis 26. Juni findet mit dem Wollmarkt in Arnstadt eines der traditionsreichsten Volksfeste Thüringens zum 171.-mal statt.

 
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Endlich wieder auf dem Kettenkarussell über den Platz fliegen, sich im Autoscooter als Rennfahrer fühlen oder an der Losbude sein Glück versuchen. Am Samstag, 18. Juni, beginnt der 171. Arnstädter Wollmarkt – nach zwei Jahren Corona-Zwangspause – und bietet dieses und noch viel mehr.

„Wir sind froh, dass wir wieder loslegen dürfen“, sagt Michael Bang, Vorsitzender des Schaustellerfachverbandes Thüringen mit Sitz in Arnstadt, der das traditionsreiche Volksfest zusammen mit der Stadtverwaltung und dem Thüringer Verband reisender Schausteller organisiert. „Und wir sind froh, dass alle, die zugesagt haben, auch gekommen sind.“ Selbstverständlich sei das nicht. Denn nach den Corona-Auflagen macht den Schaustellern jetzt das Personalproblem zu schaffen. „Mitarbeiter und Saisonkräfte haben sich in den zweieinhalb Jahren umorientiert“, so Bang.

Seit einigen Tagen wird in Arnstadt fleißig aufgebaut. Auch Fritz Heinenici hat seine Familienachterbahn und seine Piratenschaukel schon aufgestellt. „Ich bin zum ersten Mal in Arnstadt“, verrät der Hallenser. Seine zwei Fahrgeschäfte gehören zu den Neuheiten, auf die sich Besucher freuen können.

Insgesamt sind es 20 Schaustellerfamilien mit 29 Fahrgeschäften und Buden, welche bis zum 26. Juni auf zahlreiche Besucher hoffen. Volksfeste, die bereits gelaufen sind, wie zum Beispiel in Suhl, Meiningen und Erfurt, lassen darauf hoffen, „dass alles wieder normal ist“, sagt Michael Bang. Auch für Arnstadt hoffe er das. Denn: „Wir sind froh, über jeden Euro, den wir wieder verdienen können.“

Kritik am Land

Zwar hätten die Bundeshilfen die Betriebe in den letzten zwei Jahren über Wasser gehalten, „aber wir wollen ja rausfahren und selbst unser Geld verdienen.“ Vom Land Thüringen habe es hingegen keinerlei Hilfen gegeben, fühle man sich von der Landesregierung im Stich gelassen, fügt Bang hinzu. Auch sei die Angst unter den Schaustellern groß, dass es ab Herbst wieder Absagen und Verbote hagele und Weihnachtsmärkte wieder ausfallen müssten.

Immerhin sei kein Verbandsmitglied im Zug der Corona-Pandemie Pleite gegangen, fügt Christopher Kirchner, der stellvertretende Verbandsvorsitzende an. „Einige haben sich aber noch ein anderes Standbein aufgebaut“, sagt er. „Oder konnten einen Stand an Einkaufsmärkten aufstellen.“

Nach Arnstadt sind nicht nur Thüringer Schausteller gekommen, sondern auch Gäste aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Würde man alle Fahrgeschäfte und Buden aneinanderreihen, käme man auf 330 Meter Länge, erklärt Michael Bang. Bewährtes wie der Autoscooter, der „Break Dancer“ und das Fahrgeschäft „Magic“ seien dabei, aber auch viel Neues. „Wir haben zum Beispiel zwei neue Losbuden und zwei neue Kinderkarussells, die noch nicht in Arnstadt waren.“ Auch das Spiegellabyrinth „Down Town“ ist erstmals zu Gast. Und eben die Achterbahn „Tornado II“, übrigens ohne Looping, und die Schiffsschaukel „Black Pearl“. Fürs leibliche Wohl ist natürlich auch gesorgt.

„Auf dem Platz gilt die übliche Platzordnung“, erklärt Heiko Zitzmann von der Stadtverwaltung. „Besondere Corona-Auflagen gibt es, Stand heute, nicht.“

Auch sonst wollen die Schausteller an Bewährtem festhalten. Am Samstag, 18. Juni, findet um 16 Uhr die offizielle Eröffnung des Wollmarktes statt, wie gewohnt mit dem Anstich eines 20-Liter-Fasses Pils aus Sonneberg, spendiert von Landrätin Petra Enders.

Am Mittwoch, 22. Juni, ist von 15 bis 22 Uhr Familientag mit deutlich günstigeren Preisen. Generell hätten sich die Preis für Fahrten gegenüber 2019 nicht verändert, verspricht Michael Bang. Einzig die Essensanbieter müssten gestiegene Kosten an die Kunden weitergeben. „Das sind aber auch keine Euro mehr, sondern vielleicht mal 50 Cent.“

Feuerwerk als Höhepunkt

Am Donnerstag, 23. Juni, findet von 13.30 bis 15 Uhr der Nachmittag für Menschen mit Behinderung statt. Die Bändchen, die zum kostenlosen Benutzen der Fahrgeschäfte berechtigen, gibt es vorab in der Touristinformation Arnstadt.

Höhepunkt ist auch in diesem Jahr das große Höhenfeuerwerk, welches am Samstag, 25. Juni, nach Einbruch der Dunkelheit gezündet wird. wird.

Öffnungszeiten: Samstag, 18. Juni: 14 bis 24 Uhr; Sonntag, 19. Juni: 14 bis 22 Uhr; Montag, Dienstag und Donnerstag: 15 bis 22 Uhr; Mittwoch: 14 bis 22 Uhr; Freitag: 15 bis 24 Uhr; Samstag, 24. Juni: 14 bis 1 Uhr; Sonntag 25. Juni: 14 bis 20 Uhr.

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