Die Ära Sommer ist dagegen vorbei: Die langjährige Nummer eins der Borussia hatte die Gladbacher in der vergangenen Woche nach achteinhalb Jahren mit dem Ziel FC Bayern München verlassen. Für die Ablösesumme lockte die Borussia Sommers Landsmann Omlin vom HSC Montpellier in den Borussia-Park. Das Debüt der Schweizer Nummer drei verlief denkbar unglücklich. Gleich der erste gute Angriff der Bayer-Elf, die in den ersten 20 Minuten kaum aus der eigenen Defensive herauskam, führte zum Rückstand.
Bensebaini patzt
Begünstigt wurde die überraschende Führung der Gäste durch einen doppelten Patzer von Gladbachs begehrtem Linksverteidiger Ramy Bensebaini. Der Algerier vertändelte im Vorwärtsgang zunächst den Ball und konnte dann beim Zurücklaufen Gegenspieler Jeremie Frimpong nicht stoppen. Dessen Vorarbeit setzte Adam Hlozek an den Pfosten, ehe Bakker abstaubte. Bis dahin war Gladbach spielbestimmend und hatte deutlich mehr Ballbesitz. Ohne Top-Stürmer Marcus Thuram, der wegen Kniebeschwerden fehlte, war das Team von Farke jedoch viel zu ungefährlich im Angriff.
Leverkusen verfügte im Umschaltspiel über wesentlich mehr Tempo. Immer wieder flitzten die schnellen Angreifer der Gäste den Gladbachern nach Ballverlusten davon. Omlin rettete in solch einer Szene nach knapp einer halben Stunde noch bravourös gegen Frimpong, war kurz vor dem Halbzeitpfiff gegen Adli bei dessen erstem Saisontor aber machtlos.
Nach gut zehn Minuten in der zweiten Halbzeit, in der Gladbach wieder den besseren Start erwischte, reagierte Farke: In Stindl, Hannes Wolf und Joe Scally kamen gleich drei neue Spieler. Das Angriffsspiel blieb aber zu umständlich.
Borussia bäumt sich auf
Anders die Leverkusener, die immer mehr Platz zum Kontern bekamen und schnörkellos umschalteten: Nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung erhöhte Amiri mit dem ersten Torschuss Bayers in der zweiten Hälfte auf 3:0. Omlin blieb keine Chance. Das Aufbäumen der Borussia in der Schlussphase überstanden die Gäste mit etwas Mühe.
Der Werksclub rückt durch den Sieg mit nun 21 Zählern aus 16 Spielen als Neunter bis auf einen Punkt an die Borussia heran. Für Leverkusen geht es am Mittwoch gegen den VfL Bochum weiter, Gladbach spielt dann zeitgleich beim FC Augsburg - aber ohne den dann gelb-gesperrten Stindl.