Vollbeschäftigung
Irena Michel spricht von einer „prosperierenden Entwicklung“ der Region.. Noch vor zehn Jahren habe die Arbeitslosenquote bei zehn Prozent gelegen, mittlerweile sei sie bei 4,5 Prozent, das bedeute quasi Vollbeschäftigung. Parallel dazu sei die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf 40 000 gestiegen.
Mittlerweile sind es weniger die Arbeitslosen, die eine Anstellung suchen, als vielmehr die Unternehmen, dei sich um Fachkräfte bemühen müssen. Das zeigt sich auch bei den Ausbildungsstellen. Hier seien der Agentur knapp 600 offene Stellen gemeldet – etwa doppelt so viele, wie noch junge Menschen ohne Ausbildungsplatz sind . „Jeder könnte beim Wirtschaftsfrühling mit zwei Ausbildungsplätzen nach Hause gehen“, sagt Irena Michel.
Lehrstellen und Praktikumsplätze sollen bei diesem Wirtschaftsfrühling eine größere Rolle spielen als bei den bisherigen zehn Auflagen, da gerade die Berufsorientierung in den letzten zwei Jahren stark litt und auch die Berufsinformationsmesse in der Berufsschule erneut ausfallen musste. Es habe zwar hybride Angebote gegeben, doch diese würden einen Austausch vor Ort oder gar die praktische Erfahrung nicht ersetzen, so Michel.
Auch an Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine wird sich die Messe richten. Man habe Dolmetscher und Mitarbeiter mit entsprechenden Sprachkenntnissen vor Ort und gezielt auch auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht, sagt Irena Michel.
Frank Spilling sieht den Wirtschaftsfrühling auch als Chance, um für Arnstadt als Wohnort zu werben. „Wir müssen auch als Stadt attraktiv bleiben und den jungen Menschen etwas bieten“, sagt er. Dazu gehörte ein gutes Kita-Angebot ebenso wie Wohnraum und Freizeitaktivitäten.
Präsentieren werden sich auf dem Wirtschaftsfrühling nicht nur Arnstädter Unternehmen. MAn betrachte das Ganze als Messe für die Region, betont Arnstadts Wirtschaftsförderer Jörg Neumann. Es sind alle wesentlichen Branchen wie Maschinenbau und Automotive, Handwerk, Industrie, Lebensmittel-, Gesundheits- und Pflegebranche sowie Logistik und Gastronomie vertreten und bringen zahlreiche offene Stellen, Ausbildungsplätze sowie Studienplätze für ein duales Studium mit.
Auch aus dem südlichen Kreisgebiet sind Firmen wie IL Metronic Sensortechnik, QSIL Wiegend Glas oder KHW Kunststoff- & Holzverarbeitungswerk vertreten. Zudem wird sich die Technische Universität Ilmenau präsentieren.
Gastgeber Marquardt erhofft sich ebenfalls einiges von der Messe. „Wir haben nicht lange überlegt. Denn auch wir suchen viele qualifizierte Mitarbeiter in allen Bereichen, angefangen von der Fertigung über die Logistik und Instandhaltung, die Programmierung von Robotern bis hin zu Ingenieuren, IT-Experten sowie Roboterspezialisten. Wir freuen uns, dass wir Bereiche aus unseren Hallen zur Verfügung stellen können, damit die Messe auch in diesem Jahr mit gutem Erfolg durchgeführt wird“, sagt Dr. Patrick Mattes, der für die Geschäftseinheit für Elektromobilitätslösungen, Power and Energy Solutions verantwortlich ist.
Freitag Pendlertag
Bereits an diesem Freitag gibt es ein Angebot für Menschen, die sich beruflich verändern wollen. Von 15 bis 20 Uhr findet im Arnstädter Rathaus der diesjährige Pendler- und Rückkehrertag Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung (ThAFF), statt.
Der Wirtschaftsfrühling findet am Samstag, 25. Juni, von 10 bis 14 Uhr statt. Auf dem Gelände von Marquardt und CATL gibt es ausreichend Parkplätze. Die Arnstädter können mit einem kostenfreien Busshuttle vom Wollmarkt ins Gewerbegebiet fahren.