11. Wirtschaftsfrühling in Arnstadt Unternehmen stellen sich vor

Berit Richter
Irena Michel, Leiterin der Agentur für Arbeit in Erfurt, und Arnstadts Bürgermeister Frank Spilling Foto: Berit Richter

Am Samstag, 25. Juni, findet von 10 bis 14 Uhr der 11. Wirtschaftsfrühling statt. Er informiert über Beschäftigungs- und Ausbildungsmöglichkeiten in der Region.

 
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Wie so vieles musste auch der Arnstädter Wirtschaftsfrühling in den letzten zwei Jahren ausfallen. Jetzt meldet sich die Messe für Berufe und Perspektiven zurück, mit neuem Termin und neuem Ort, aber dem bewährten Konzept und zahlreichen Ausstellern aus der Region.

Am Samstag, 25. Juni, können sich Interessierte in der Zeit von 10 bis 15 Uhr beim 11. Wirtschaftsfrühling in Arnstadt informieren, egal ob sie eine Arbeit suchen, Kinder einen Ausbildungs- oder Praktikumsplatz benötigen, Unterstützung beim Bewerbungsmanagement gebraucht wird oder oder man sich beruflich neu orientieren möchte.

Stattfinden wird die Messe diesmal nicht in der Stadthalle sondern bei der Firma Marquardt Lightronics am Erfurter Kreuz (Wolff-Knippenberg-Str. 4, Amt Wachsenburg). „Die Pandemie hat bei Veranstaltungen vieles auf den Kopf gestellt. Uns war der beliebte Termin am Samstag nach Ostern aufgrund der noch hohen Inzidenzen zu riskant, um eine Indoor-Messe durchzuführen. Daher haben wir uns entschieden, den Wirtschaftsfrühling in den Frühsommer zu verlegen. An der Marke und dem Messekonzept halten wir fest: Regionale Firmen werben für ihre Jobs und Ausbildungsmöglichkeiten und informieren über berufliche Perspektiven hier vor Ort“, sagt Arnstadts Bürgermeister Frank Spilling (pl.).

„Die geringen Abstandsmöglichkeiten in der Stadthalle sowie der spätere Termin führten dazu, dass wir uns für dieses Jahr einen Ausweichort suchen mussten. Und wir sind dankbar, dass Marquardt seine noch freie Halle für die Messe zur Verfügung stellt. Das bietet zusätzlich die Chance, Einblicke ins verarbeitende Gewerbe und ins Gewerbegebiet Erfurter Kreuz zu bekommen sowie die Veranstaltung mit mehr Abstand sicher durchzuführen“, erläutert Irena Michel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Erfurt. Die Agentur ist ebenso wieder als Partner mit im Boot wie das Jobcenter Ilm-Kreis.

Über 60 Aussteller aus den unterschiedlichsten Branchen werden ihre Unternehmen präsentieren und um Kandidaten für ihre offenen Stellen werben. Denn diese gibt es reichlich. Ganz anders als 2010 zur ersten Messe, mit damals nur 35 Ausstellern.

Vollbeschäftigung

Irena Michel spricht von einer „prosperierenden Entwicklung“ der Region.. Noch vor zehn Jahren habe die Arbeitslosenquote bei zehn Prozent gelegen, mittlerweile sei sie bei 4,5 Prozent, das bedeute quasi Vollbeschäftigung. Parallel dazu sei die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf 40 000 gestiegen.

Mittlerweile sind es weniger die Arbeitslosen, die eine Anstellung suchen, als vielmehr die Unternehmen, dei sich um Fachkräfte bemühen müssen. Das zeigt sich auch bei den Ausbildungsstellen. Hier seien der Agentur knapp 600 offene Stellen gemeldet – etwa doppelt so viele, wie noch junge Menschen ohne Ausbildungsplatz sind . „Jeder könnte beim Wirtschaftsfrühling mit zwei Ausbildungsplätzen nach Hause gehen“, sagt Irena Michel.

Lehrstellen und Praktikumsplätze sollen bei diesem Wirtschaftsfrühling eine größere Rolle spielen als bei den bisherigen zehn Auflagen, da gerade die Berufsorientierung in den letzten zwei Jahren stark litt und auch die Berufsinformationsmesse in der Berufsschule erneut ausfallen musste. Es habe zwar hybride Angebote gegeben, doch diese würden einen Austausch vor Ort oder gar die praktische Erfahrung nicht ersetzen, so Michel.

Auch an Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine wird sich die Messe richten. Man habe Dolmetscher und Mitarbeiter mit entsprechenden Sprachkenntnissen vor Ort und gezielt auch auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht, sagt Irena Michel.

Frank Spilling sieht den Wirtschaftsfrühling auch als Chance, um für Arnstadt als Wohnort zu werben. „Wir müssen auch als Stadt attraktiv bleiben und den jungen Menschen etwas bieten“, sagt er. Dazu gehörte ein gutes Kita-Angebot ebenso wie Wohnraum und Freizeitaktivitäten.

Präsentieren werden sich auf dem Wirtschaftsfrühling nicht nur Arnstädter Unternehmen. MAn betrachte das Ganze als Messe für die Region, betont Arnstadts Wirtschaftsförderer Jörg Neumann. Es sind alle wesentlichen Branchen wie Maschinenbau und Automotive, Handwerk, Industrie, Lebensmittel-, Gesundheits- und Pflegebranche sowie Logistik und Gastronomie vertreten und bringen zahlreiche offene Stellen, Ausbildungsplätze sowie Studienplätze für ein duales Studium mit.

Auch aus dem südlichen Kreisgebiet sind Firmen wie IL Metronic Sensortechnik, QSIL Wiegend Glas oder KHW Kunststoff- & Holzverarbeitungswerk vertreten. Zudem wird sich die Technische Universität Ilmenau präsentieren.

Gastgeber Marquardt erhofft sich ebenfalls einiges von der Messe. „Wir haben nicht lange überlegt. Denn auch wir suchen viele qualifizierte Mitarbeiter in allen Bereichen, angefangen von der Fertigung über die Logistik und Instandhaltung, die Programmierung von Robotern bis hin zu Ingenieuren, IT-Experten sowie Roboterspezialisten. Wir freuen uns, dass wir Bereiche aus unseren Hallen zur Verfügung stellen können, damit die Messe auch in diesem Jahr mit gutem Erfolg durchgeführt wird“, sagt Dr. Patrick Mattes, der für die Geschäftseinheit für Elektromobilitätslösungen, Power and Energy Solutions verantwortlich ist.

Freitag Pendlertag

Bereits an diesem Freitag gibt es ein Angebot für Menschen, die sich beruflich verändern wollen. Von 15 bis 20 Uhr findet im Arnstädter Rathaus der diesjährige Pendler- und Rückkehrertag Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung (ThAFF), statt.

Der Wirtschaftsfrühling findet am Samstag, 25. Juni, von 10 bis 14 Uhr statt. Auf dem Gelände von Marquardt und CATL gibt es ausreichend Parkplätze. Die Arnstädter können mit einem kostenfreien Busshuttle vom Wollmarkt ins Gewerbegebiet fahren.

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