10. Rhön-Rock-Tage in Geisa mit „Karat“ „Ihr habt uns unglaublich gefehlt“

„Karat“ rockte am Samstagabend den ausverkauften Geisaer Schlossplatz. Das Publikum feierte die Kultband. Zuvor boten Judith Erb und Arno Volkmar von „C.Flat“ musikalische Leckerbissen.

 
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Geisa - Das Publikum sehnte sich danach, die Musiker auch: Eines der ersten großen Stehkonzerte nach der coronabedingten Zwangspause ging am Samstag auf dem Schlossplatz in Geisa über die Bühne. Veranstalter Michael Glotzbach (MG-Concerts Vacha) musste eine Menge Hygieneauflagen erfüllen, um das Event durchführen zu können. Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel (CDU) hatte ihn bei den Verhandlungen mit dem Landratsamt unterstützt, und so konnten am Wochenende die 10. Rhön-Rock-Tage über die Bühne gehen. Zutritt hatten nur Gimpfte, Genesene oder negativ Getestete. Der benötigte Test konnte bei Bedarf auch vor Ort durchgeführt werden.

Am Freitagabend rockten „Tramp“, „Rock Coun Doun“ und „Joker“ den Schlossplatz. Das Programm am Samstagabend begannen Judith Erb und Arno Volkmar von „C.Flat“ und begeisterten das Publikum mit Hits unter anderem von Udo Lindenberg, „Supertramp“, „The Police“ und „Silly“.

Manuela Henkel versicherte, dass sie bei Petrus einen Antrag auf schönes Wetter gestellt habe. Mit Erfolg, denn während des Konzerts blieb es trocken. Die Bürgermeisterin hatte die Ehre, die Gruppe „Karat“ anzukündigen und stimmt mit eindrucksvollem Sologesang den Titel „Über sieben Brücken“ an. „Es ist eine riesige Freude“, sagte sie mit Blick auf das erfolgreiche Event. Dankbar ist sie Michael Glotzbach, dem Landratsamt Wartburgkreis, dem städtischen Bauhof, der örtlichen Feuerwehr, dem Schloss-Team und dem Gesundheitsservice Lehmann, die es ermöglichten.

Als Claudius Dreilich das Publikum begrüßte, bezeichnete er „Karat“ als „junge, aufstrebende Musiker aus der Hauptstadt“, die 2005 zum letzten Mal in Geisa auftraten. „Das ist lange her, aber Ihr seid nicht älter geworden“, meinte er. Die Gruppe war zwei Tage vor dem Konzert in der Ulsterstadt angereist. „Der Grappa beim Italiener ist zu empfehlen – aber nicht zu viel, denn sonst gibt es ein Problem. Aber wir haben es in Griff gekriegt und sind hier“, meinte Dreilich.

Ob „König der Welt“, „Schwanenkönig“, „Der blaue Planet“, „Kalter Rauch“ und viele andere Hits, das Publikum sang textsicher mit. „Karat“ sei auch von Schicksalsschlägen gebeutelt worden, erzählte der Sänger. Vor 16 Jahren habe er nach dem Tod seines Vaters Herbert Dreilich seine schwierigste, aber größte Entscheidung getroffen und dessen Nachfolge als Sänger der Band angetreten. Den Song „Mich zwingt keiner auf die Knie“ widmete er daher seinem „Papi“. Und den Hit „Über sieben Brücken“ ließ er zunächst vom Publikum singen, bevor die Band mit einstieg. „Ihr habt uns unglaublich gefehlt in den letzten Monaten und es ist auch für uns noch ungewohnt, wieder zu spielen“, gestand er. „Uns geht aber die Seele kaputt, wenn wir nicht spielen dürfen – schön, dass Ihr da seid“, so Dreilich.

Michael Glotzbach war nach dem Organisationsstress der vergangenen Wochen sichtlich erleichtert und erfreut über den großen Erfolg der 10. Rhön-Rock-Tage und das begeisterte Publikum. Für „Karat“ war es übrigens das fünfte Konzert nach der pandemiebedingten Pause und zugleich das größte.

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