Aber auch die Geschichte des gotischen Handelshauses aus dem Jahr 1440 ist interessant und lohnt nicht nur den Blick von außen auf die außergewöhnliche Fachwerkbauweise - der Rundgang von den Tonnengewölbekellern über den alten Sandsteinfußboden im Eingangsbereich und die Beletage mit ihrer originalen Raumhöhe von über drei Metern bis hoch in jenes zweite Obergeschoss, das auf das Ständerfachwerk darunter aufgesetzt wurde. Hier oben im Kabinettzimmer ist es, wo jetzt die Totenmaske Otto Muellers (1874- 1930) zu sehen ist, mit seinem zu lächeln scheinenden Antlitz. Auch die in Gips festgehaltene Physiognomie der Malerhand spricht von einem feinsinnigen Menschen. Harald Reiner Gratz verzichtete größtenteils darauf, aus dem Leben des Mitglieds der Künstlergruppe "Brücke" zu erzählen. Ganz im Sinne von Otto Mueller selbst, der sagte: "Meine Bilder ersetzen jede Biografie; in meinen Werken zeige ich mein Leben und Erleben."