Unter freiem Himmel können nur bis zu 50 Personen nichtöffentlich zusammenkommen. Für Märkte gilt diese Einschränkung nicht. Sie sind weiterhin erlaubt. Deshalb kann auch der Meininger Martinsmarkt an diesem Sonntag von 10 bis 18 Uhr auf dem Marktplatz und in der Georgstraße wie geplant stattfinden. Von 13 bis 18 Uhr schließen auch die Innenstadt-Geschäfte ihre Ladentüren für Kauflustige auf.
Neuinfizierte sind in den letzten Tagen aus dem gesamten Kreisgebiet gemeldet worden. Am Freitag befanden sich 536 Kreisbewohner in häuslicher Quarantäne. Sie wurden entweder positiv getestet oder gelten als Verdachtsfall. Mit der grundsätzlichen Personenbeschränkung soll das Ansteckungsrisiko vermindert werden. "Private Feiern, aber auch kleinere Familienbesuche zählten in den letzten Tagen zu den häufigsten Infektionsursachen. Deswegen haben wir bewusst schärfere Regelungen als der Freistaat definiert", sagte Landrätin Peggy Greiser. In Thüringen habe sich die Anzahl der Corona-Intensivpatienten zuletzt verdoppelt. "In einigen Regionen Deutschlands werden die Kapazitäten bereits knapp.Es ist die Zeit gekommen, in der jeder Einzelne mitwirken muss, damit wir gemeinsam diese Pandemie so gut wie möglich bewältigen können", so Greiser.
Klinikum gut vorbereitet
Im Meininger Helios-Klinikum ist die Situation nicht besorgniserregend. Während Krankenhäuser in benachbarten Landkreisen einen starken Anstieg von Covid-19-Patienten verzeichnen, bleiben die Zahlen in Meiningen bislang stabil.
Allerdings registriere die Notaufnahme seit einigen Tagen vermehrt Patienten, deren Symptomatik auf eine Covid-19-Infektion hinweist, so Klinikum-Geschäftsführerin Claudia Holland-Jopp. "Wir müssen uns für den Fall wappnen, dass eine zunehmende Zahl von Tests positiv ausfällt", sagte sie. Deshalb habe man damit begonnen, Schritt für Schritt die Kapazitäten für eine zusätzliche Isolationsstation zu schaffen, auf der die Patienten untergebracht werden können, die noch auf ihr Testergebnis warten.
Die Trennung bringt positive Effekte, wie der Ärztliche Direktor, Priv--Doz. Dr. med Michael Hocke, betont: "So gewinnen wir einen guten Überblick und vermeiden die Ausbreitung des Virus innerhalb des Klinikums. Das schafft uns Kapazitäten für schwere Fälle, die von außen neu dazukommen. Wenn es erforderlich wird, haben wir die Möglichkeit, bis zu 32 Patienten zu beatmen."
Er verweist auf die ebenfalls konzernweite Einführung einer Onlineübersicht, welche die aktuellen Fallzahlen vom Vortag für jede Helios- Klinik transparent präsentiert. Damit wolle man einen Beitrag zu einer zahlengestützten Beurteilung der aktuellen Situation leisten und das Bewusstsein in der Bevölkerung für die aktuelle Pandemielage schärfen. hi
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