Suhl/ Zella-Mehlis Kirchenbücher als Quelle für Heimat- und Familienforscher

Kirchenbücher als Quelle für Heimat- und Familienforscher Quelle: Unbekannt

Ein aktuelles Buch mit dem Register zu den Kirchenbüchern der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde ist einer der Beiträge zur 375-Jahrfeier

 
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Gehlberg/Zella-Mehlis - Die 375-Jahrfeier des Suhler Ortsteiles sollte Anfang Juni stattfinden, musste aber wegen Corona abgesagt werden. Nicht so die Bucherscheinung anlässlich des Jubiläums. Das "Register zu den Kirchenbüchern der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Gehlberg 1648 bis 1808" ist druckfrisch erschienen.

Das Buch bietet eine vollständige Übersicht aller Einträge zu Geburten, Eheschließungen und Sterbefällen des Ortes zwischen 1648 und 1808. Zudem wird eine historische Betrachtung des Dorfes aus dem
18. Jahrhundert wiedergegeben. Somit stellt das Buch nicht nur eine große Erleichterung für alle Heimat- und Familienforscher im Gebiet des Rennsteigs dar, sondern liefert auch den heutigen Einwohnern Gehlbergs einen spannenden Einblick in das Leben in ihrem Ort vor Hunderten von Jahren. Darüber hinaus ist der Ort als Glasdorf bekannt, weshalb das Buch auch besonders für Genealogen und Forscher mit dem Schwerpunkt Glashandwerk von Interesse ist. Genealogie ist die Forschung oder Darstellung der Abstammung einer Person und Geschlechterfolge einer Familie oder Sippe.

Autor des Buches ist der Archivar Christian Kirchner, der mit dem Register-Band zu Gehlberg bereits sein 21. Buch der Reihe "Quellen zur Thüringer Genealogie" veröffentlicht. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, zahlreiche Kirchenbücher des Freistaates allen interessierten Familienforschern zugänglich zu machen. Dabei seien die Register als Hilfsmittel zu sehen, die vor allem auch Genealogen aus ganz Deutschland, Europa und auch aus Übersee eine gezielte Forschung ermöglichen.

Dorf und Glas

Als das Besondere an seinem aktuellen Buch zu Gehlberg bezeichnet Christian Kirchner die Verbindung der Einwohner zum Glasmacherhandwerk: "Als die beiden Glasmacher Johann Holland und David Schmidt im Jahre 1641 zur Besiedlung des Gehlbergs einen Antrag bei Herzog Ernst I. stellten, war noch nicht abzusehen, dass aus den geplanten zwei Familien und wenigen Häusern das Dorf Gehlberg mit rund 500 Einwohnern werden würde." Das zentrale Gewerbe für das Dorf unweit des Rennsteigs wurde die Glasherstellung und -bearbeitung. "Dieses war auch der Grund für die vielfältigen familiären Verflechtungen der Dorfbewohner mit zahlreichen anderen Glasdörfern entlang dem Rennsteig, in andere Glaszentren Deutschlands und sogar bis hin nach Skandinavien", beschreibt der Autor.

Schulzeit in Zella-Mehlis

Christian Kirchner ist seit der Schulzeit in Zella-Mehlis begeisterter Familienforscher. Ein Hobby, das er zum Beruf machte. Sein Studium zum Diplom-Archivar schloss er im Jahr 2004 an der Fachhochschule für Archivwesen in Marburg ab. Christian Kirchner ist Mitglied in verschiedenen genealogischen Vereinen und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Genealogie Thüringen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in Thüringen, Franken und Schlesien.

Das Buch "Register zu den Kirchenbüchern der evg.-luth. Kirchgemeinde Gehlberg 1648-1808" ist im Verlag Rockstuhl erhältlich oder kann direkt beim Autor Christian Kirchner per E-Mail: vorsitzender@agt-gen.de bestellt werden.

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